Wien - Beim Ausbau der Flughafenschnellbahn S 7 in Wien ist die Halbzeit erreicht. Bereits in knapp einem Jahr, am 15. Dezember 2002, soll die seit vergangenem Sommer gesperrte Strecke zwischen den Stationen Rennweg und Klein Schwechat wieder in Betrieb gehen, sagte der ÖBB-Planungschef der Strecke, Thomas Türinger, am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Ab diesem Zeitpunkt wird Wien eine hochrangige Bahnverbindung zwischen Innenstadt und Flughafen besitzen, die sich laut Türinger im internationalen Vergleich sehen lassen kann. Die Gesamtfahrzeit zwischen Wien-Mitte und dem Flughafen in Schwechat wird nur noch 20 Minuten betragen. Täglich 10.000 Arbeitspendler sollen davon ebenso profitieren wie die jährlich rund zehn Millionen Fluggäste in Schwechat. Viertelstundentakt wird angepeilt Noch nicht fixiert ist die Fahrplangestaltung: In Verhandlungen zwischen Bund und Stadt wird laut Türinger ein Viertelstundentakt angepeilt. Und auch die Frage, ob zeitgemäße Zuggarnituren angeschafft werden, sei noch nicht geklärt, hieß es. "Airport Shuttle" Eine weitere Attraktivierung ist für Ende 2003 vorgesehen: Ab dann soll ein "Airport Shuttle" vom Bahnhof Wien-Mitte den Flughafen direkt und ohne Zwischenstopp anfahren. Fraglich ist noch, ob angesichts der Sicherheitsbedenken seit den Terroranschlägen vom 11. September auch der geplante Check-In-Schalter in Wien-Mitte realisiert wird. Laut Türinger handelt es sich bei der S 7 um das derzeit größte Infrastrukturvorhaben Österreichs: Insgesamt 4,7 Mrd. S (342 Mill. Euro) werden in die zweigleisige Strecke investiert. Der Wiener Abschnitt allein kostet 3,3 Mrd. S (240 Mill. Euro), 20 Prozent davon übernimmt die Stadt. Vier Kilometer der zehn Kilometer langen Ausbaustrecke wurden um rund 1,7 Mrd. S (123,5 Mill. Euro) bereits fertig gestellt. Herzstück der neuen Strecke ist der 1.400 Meter lange Tunnel im Bereich des ehemaligen Aspangbahnhofs, von dem derzeit schon 700 Meter im Rohbau fertig sind. Die tiefer gelegte Strecke in diesem Bereich soll die infrastrukturelle Grundlage für das Eurogate-Projekt auf den Aspang-Gründen bilden. Bisher wurden 2.800 von 3.900 Bohrpfählen in das Erdreich getrieben, 160.000 Kubikmeter Beton und 14.000 Tonnen Betonstahl verarbeitet, ein Aushub von 630.000 Kubikmetern getätigt und Dammschüttungen im Umfang von 140.000 Kubikmetern hergestellt. Insgesamt werden im 3. und 11. Bezirk drei Brücken, fünf Personendurchgänge und fünf neue bzw. umgebaute Haltestellen (Rennweg, St. Marx, Geiselbergstraße, Zentralfriedhof und Simmering Süd) sowie Tunnels, neue Gleisanlagen und Lärmschutzwände errichtet. Sämtliche niveaugleiche Bahnübergänge und Schrankenanlagen werden aufgelassen. (APA)