Wien - Die karitative Seite sei schon in Ordnung, dafür habe man Verständnis, schließlich unterstütze man auch die Münzensammlung für "Licht ins Dunkel", aber der Wildwuchs sei eine andere Sache. Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Nettig ist mit den Punschhütten unzufrieden. Er misstraut dem karitativen Zweck manchen Standels.

Einer Gewissensprüfung der Betreiber spricht er nicht das Wort. Jedoch: Wenn die Nächstenliebe nicht das wirklich entscheidende (Bewilligungs-)Kriterium für derartige außerhalb der Adventmärkte aufgestellte Häuschen sei, so müsse auch die Gastronomie mittun dürfen. Die Schanigärten der Wirte müssten im Winter brach liegen, Versuche, dort ebenfalls heiße Sachen zu verkaufen, seien bisher zum Scheitern verurteilt gewesen.

Die Gastronomie beurteilt ihr Preisniveau übrigens als überaus europareif: Trotz hoher Belastungen sei ein Menü aus Suppe und Huhn mit Salat nur in Madrid billiger, in London koste es fast das Zweieinhalbfache. (or/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.12.2001)