Eisenstadt - Der Burgenländische Landtag beschäftigte sicham Mittwoch - am ersten Tag seiner dreitägigen Budgetdebatte - einmalmehr mit der Frage, wann und durch wenn LH Hans Niessl (S) über diegeplante Schließung von 48 burgenländischen Postämtern erfahren hat.Bereits in der Landtagssitzung vom 22. November hatten ÖVP und FPÖdem Landeshauptmann vorgeworfen, das Landesparlament dazu falschinformiert zu haben. Am Mittwoch nahm die ÖVP das Thema zum Anlasseiner Dringlichen Anfrage. LH Niessl habe bis zum 22. November immer wieder erklärt,offiziell nicht über das Strukturanpassungskonzept der Postinformiert worden zu sein, vor dem Landtag aber zugeben müssen,bereits am 27. August in einem Gespräch mit dem Post-"General" davonerfahren zu haben, kritisierte ÖVP-LAbg. Niki Berlakovich. Damit habeder Landeshauptmann den Landtag und die Menschen in diesem Landfalsch informiert. Für das Finanzamt Oberwart sieht es "schlecht aus" Niessl wies den Vorwurf umgehend zurück: Vier Tage nach demGespräch mit dem Post-Generaldirektor habe er in einerPressekonferenz über die beabsichtigte Schließung berichtet, dieLandesregierung habe er in der ersten Sitzung nach der Sommerpause -am 11. September - informiert. Die offizielle Liste mit den Namen derPostämter habe er selbst erst am 23. November mit einem Schreiben derPost bekommen. In einem Brief vom 18. Oktober habe die Post dieBekanntgabe der Namen noch abgelehnt. Wie Niessl dem Landtag bei dieser Gelegenheit mitteilte, sieht esauch für das Finanzamt Oberwart "schlecht aus". Es soll im Zuge derVerwaltungsreform abgewertet werden. Oberwart werde voraussichtlichkein Leitfinanzamt bleiben, hat der Landeshauptmann über diezuständige Finanzlandesdirektion erfahren. FPÖ-Klubobmann Stefan Salzl nannte die "Dringliche" der ÖVP ein"Theater", SPÖ-Klubchef Norbert Salzl ein "Ablenkungsmanöver".Darabos präsentierte umgehend "eine Bestätigung der Arbeit von LHNiessl" - eine am Mittwoch von den "Bezirksblättern Burgenland"veröffentlichte Umfrage der Gesellschaft für Marketing undKommunikation (GMK) auf der Basis von 400 Interviews: Darin erhältdie SPÖ Burgenland bei der "Sonntagsfrage" 50 Prozent (Landtagswahl200: 46,6 Prozent) und die ÖVP 32 Prozent (35,3 Prozent). Bei derLH-Direktwahl käme Niessl auf 45 Prozent, Franz Steindl (V) auf 20Prozent. (APA)