Brüssel - Die EU-Staaten werden das Klima-Protokoll von Kyoto aller Voraussicht nach bis Juni 2002 ratifiziert haben, bekräftigte der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin am Dienstag bei einem Treffen mit seinen EU-Ressortkollegen in Brüssel. Bei den Vorbereitungen zur Ratifizierung sei bisher kein Mitgliedstaat in Verzug, "so dass der Plan gehalten werden kann". Die Europäische Union will die Ratifikationsurkunde bei dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung im September 2002 bei den Vereinten Nationen vorlegen. In dem Protokoll verpflichtet sich die EU, ihre Emissionen bis 2012 um acht Prozent auf der Basis von 1990 zu verringern. Trittin betonte, die Bundesrepublik habe bei der Einhaltung seines Ziels, die Emission um 21 Prozent zu verringern, keine Schwierigkeiten. Bereits heute habe Deutschland seinen Ausstoß mit Instrumenten wie der Ökosteuer um 18,5 Prozent reduziert. Trittin betonte aber, die EU insgesamt werde ihre Ziele im Klimaschutz nur erreichen, wenn sie auch harmonisch agiere. So müsse es EU-weite umweltbezogene Steuern und Abgaben geben, und Subventionen müssten abgebaut werden. Die EU-Kommission will 2005 einen internen Emissionshandel einführen, der die Kosten einer Emissionsreduzierung möglichst gering halten soll. Die EU-Staaten müssen dem Vorschlag der Kommission allerdings noch zustimmen. (APA/AP)