In Korea sind Frauen als Taucherinnen - "haenyo" genannt - berühmt und wegen ihrer Eigenwilligkeit berüchtigt, schreibt die ZEIT. Die "haenyo" gelten als lebende Wahrzeichen. Seit Generationen gehen die Frauen an 15 nach dem Mondkalender festgelegten Tagen ins Wasser. Zwischen den Felsritzen suchen sie mit archaisch wirkenden Messern und Eisenhaken nach Muscheln, Seeigeln und anderem Getier, oft sechs, sieben Stunden am Stück. Und tragen so zum Lebensunterhalt der Familien bei. Sie tauchen zu zweit oder auch in großen Gruppen, weil die Arbeit in der rauen See gefährlich ist. Schon manch ein koreanische/r RegisseurIn hat den "Schamaninnen des Meeres" bereits ein Denkmal gesetzt. Diese Frauen haben ein erweitertes Lungenvolumen, fanden amerikanische WissenschaftlerInnen heraus; eine physische Anpassung an höchst ungewöhnliche Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die besten von ihnen können ohne Sauerstoffzufuhr minutenlang unter Wasser bleiben. Oh Keum Sook ist eine der in Volkslieder besungenen und auf Postkarten lächelnden Taucherinnen der südkoreanischen Urlaubsinsel Jeju. Auf die Frage, warum Männer nicht tauchen, erklärt sie: "Früher oder später fangen die Männer hier ja alle an zu trinken. Und mit einem Kater kann man nicht tauchen." (red)