Wien - Späte Ehre, wie es für ein Lebenswerk gebührt, widerfährt Ilja Kabakow in Österreich. Nach Maria Lassnig und Valie Export wird dem 1933 in der ehemaligen Sowjetunion geborenen Künstler am 1. März, dem Geburtstag von Oskar Kokoschka, der gleichnamige Preis verliehen. Dieser wichtigste und mit 200.000 Schilling höchstdotierte Preis für bildende Kunst in Österreich, 1980 von der Bundesregierung ins Leben gerufen, wird alle zwei Jahre an einen bildenden Künstler "in Anerkennung seines Schaffens vergeben". Kabakow, wesentlicher Protagonist des Moskauer Konzeptualismus der 70er-Jahre, transponiere laut Jury u. a. "private Erfahrungen von Flucht und Exil zu einer allgemeingültigen Metapher für die menschliche Existenz". Der eigenbrötlerische und ironische Künstler, der in seiner Frühzeit von Kinderillustrationen lebte, wurde 1965 Mitglied des Künstlerbundes der UdSSR, emigrierte 1987 in die USA und gilt als einer der bekanntesten "Nonkonformisten"-Künstler. (red) (DER STANDARD Print, Sa./So., 15.12.2001)