Überwiegend weibliche Topkräfte sind dem Ruf von Manager-Coach Andreas Salcher gefolgt, einen Vormittag den schönen Künsten zu widmen. "Koordinieren Sie die rechte und linke Gehirnhälfte", fordert der Seminarveranstalter die Teilnehmer des unkonventionellen Workshops in der Einführung auf.

Übungen zur Schärfung der Wahrnehmung folgt der entzückende Schweinchen-Persönlichkeitstest zur besseren Selbsterkenntnis, mit vereinzelt betroffenen Gesichtern.

Gestärkt nimmt man Leonardo da Vincis Satz "Hindernisse brechen mich nicht" mit und freut sich auf die Turbovorlesung "30.000 Jahre Maltechnik in 30 Minuten" von Herwig Zens.

Am Beispiel der "Nackten" und "Bekleideten Maja" lüftet der wortgewaltige Univ.-Professor so manches Geheimnis der Malerei. Launig, aber kompetent gewährt er Einblicke hinter die Kulissen, in das Privatleben des Francisco José de Goya, das so eng mit den Bildern der "Maja" verbunden war. - Auch berühmte Maler hatten Probleme mit der holden Weiblichkeit.

Die Einführung in die Kunst der Acryltechnik fällt etwas kurz aus - kein Problem für die anderen Kursteilnehmer, die ihre Fertigkeit schon auf diversen Griechenland-Kursen geübt hatten. So entschließe ich mich, meiner Aktionismus-Leidenschaft zu frönen und bleibe abstrakt. Und das am schwierigsten aller Formate, dem Quadrat.

Malen können sie wirklich, die Manager: liebliche Landschaften, sattes Grün, kräftige Rottöne, kurzum positive Farben. Ein schöner Vormittag, in guter Gesellschaft Gleichgesinnter. - Zu Weihnachten schenke ich mir eine Staffelei!

Manager malen basiert auf der Idee, Malen gezielt als Entspannungstechnik für Manager anzubieten. Und ganz nebenher wird auch die Kultur des Scheiterns, der Mut zur Lücke trainiert. "Sie schaffen einen Ausgleich zu ihrem fordernden Beruf und erkennen, welche Kunst es ist, Fehler zuzulassen", meint Salcher.

Kreativität auszudrücken sei ein latentes Bedürfnis von Führungskräften: "Wir haben die Veranstaltung bereits einmal im Frühjahr mit einem so großen Echo gemacht, dass wir sie am nächsten Tag wiederholen mussten". (DER STANDARD, Print-Ausgabe, Thomas Bieber) Nähere Informationen: a.salcher@nextra.at