Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Jäger
Wien - SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer gesteht nun in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil" Fehler in der öffentlichen Vermittlung der Linie seiner Partei im Zusammenhang mit dem tschechischen Atomkraftwerk Temelin ein. "Die Linie ist richtig, aber schlecht kommuniziert worden", wird Gusenbauer zitiert. Der SPÖ-Chef bemängelt, dass "der Chor zu vielstimmig" gewesen sei und "unterschiedliche Signale" ausgesendet worden seien. Insbesondere hätte es unterschiedliche Positionen zwischen den EU-Abgeordneten der SPÖ auf der einen Seite und Klubobmann Josef Cap sowie SPÖ-Umweltsprecherin Ulli Sima auf der anderen Seite gegeben. Rüge für EU-Abgeordnete Der SPÖ-Vorsitzende übt in diesem Zusammenhang deutliche Kritik an den von der Parteilinie abweichenden Äußerungen der EU-Abgeordneten seiner Partei. "Sie sehen in erster Linie die Diskussion auf europäischer Ebene und weniger die Ängste, die in Österreich vorhanden sind." Gusenbauer will "daraus die Lehre ziehen", die Parteidisziplin bei öffentlichen Äußerungen verstärken und künftig "festlegen, wer ein Thema in der Öffentlichkeit kommentiert". Es müsse eine einheitliche Sprachregelung auf der Basis der Beschlüsse geben. Scharfe Kritik äußert der SPÖ-Chef aber auch an der Temelin-Berichterstattung der österreichischen Medien, denen er vorwirft in dieser Frage "radikalisiert" zu sein und zu kampagnisieren. "Die 'Krone' kampagnisiert für das Volksbegehren. Der Rest der Medien kampagnisiert den Verhandlungserfolg Schüssels", so Gusenbauer. (APA)