Die Polizeigewerkschaft kritisiert die geplante Reform der Bundespolizeidirektion Wien: "Die KollegInnen sind verunsichert, sie fühlen sich vom Innenminister im Stich gelassen und sind demotiviert", so Vorsitzender Franz Pail zu den Vorhaben von Ressortchef Ernst Strasser (V) und dem damit verbundenen Einsatzkonzept.Grundlage seien keine sachliche Kriterien "Die angekündigte Reform der BPD Wien erweckt nicht den Eindruck, als würden sachliche Kriterien die Grundlage sein", sagte Pail heute, Donnerstag. "Vielmehr dürfte sie auf die derzeitigen Funktionsinhaber zugeschnitten sein." So habe die unter großen Aufwand und auf objektiven Grundlagen vorgenommene Personalstandsanalyse keine Berücksichtigung gefunden. Bei der Umsetzung der Kriminaldienstreform sei deswegen im Bereich der Sicherheitswache mit einem deutlichen Arbeitsmehraufwand zu rechnen. "Grundsätze des Projektmanagements sträflich vernachlässigt" Für den Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft sind beim vorliegenden Reformprojekt "alle Grundsätze des Projektmanagements sträflich vernachlässigt worden". Daher sei es absehbar, dass mit "abkommandierten" Verwaltungsbediensteten in den Kommanden und mit "abgeschobenen" Sicherheitswachebeamten das Niveau nicht zu halten sei. Abschied von "sozialer Kompetenz" Pail: "Verständlich, dass die KollegInnen in einer noch nie dagewesener Form verunsichert und demotiviert sind. Das Gefühl des Verkauftseins macht sich breit. Alles, was zum Thema 'Betriebskultur' und 'Leitbilder' erarbeitet wurde, ist über Bord geworfen worden. Die Polizei verabschiedet sich unter der Führung von Strasser auch von der sozialen Kompetenz. Fragen wie die Verwendung nicht mehr exekutivdiensttauglicher SicherheitswachebeamtInnen oder Außendienst bis zum 60. Lebensjahr und darüber hinaus sind ungelöst." (APA)