Wien - Der Österreichische Imkerbund ist besorgt: Die Zahlder Imker geht stetig zurück. Dies hat auch ökologische Folgen, dieBestäubung besonders für Ostbäume kann in Gefahr kommen.Billigimporte von Honig aus dem Osten und drohende Schädlinge machendas Leben schwer, erklärte der Präsident des Verbandes, Josef Ulz.Zahlen Im Jahr 1991 waren noch 30.100 Imker mit über 500.000Bienenvölkern registriert, sagte Ulz. Innerhalb von zehn Jahren sankdie Zahl auf etwas über 24.000 "Bienenväter" und knapp 310.000Völker. Dazu komme das hohe Durchschnittsalter von 58 Jahren. Dieetwa fünf Millionen Kilo Honig, die jedes Jahr produziert werden,stellen nur rund ein Drittel des Pro-Kopf-Verbrauches dar. Die Honigproduktion sei für Jungimker nicht besonders attraktiv,so Ulz. Der Zeitaufwand zur Bekämpfung der Varroa - ein Milbenbefall- rechne sich nicht. Es entstehe dadurch ein Verlust von rund 35Prozent der Bienenvölker. Leben könne man vom Honigverkauf nicht,etwa 98 Prozent der Honigproduzenten sind Nebenerwerbsimker. Bedeutung für die Umwelt "Die kleinen Imker sorgen in ganz Österreich für die Bestäubung",erklärte Hans Vockenhuber, Chefredakteur der Zeitung "Bienenvater".Im Schnitt haben die Hobbyimker etwa 14 Bienenvölker - "zu wenig, umdavon zu leben". Für die Umwelt sei die Arbeit der Bienen aberwichtig. Ulz warnte vor neuen Bedrohungen für die Honigproduzenten. Durchden Import von Bienenvölkern könne der gefürchtete Beutekäfer nachÖsterreich kommen. Durch diesen Schädling könnten ganze Bienenvölkerverloren gehen. "Bestäubungsprämie" Derzeit liege die EU-Förderung für Imker bei 800 Schilling imJahr, so Ulz. Er forderte eine "Bestäubungsprämie" von rund 50Schilling pro Volk, denn "Imker sind bescheiden". Bescheiden ist auchdie Förderung für den Ankauf neuer Maschinen. Maximal 5.000 Schillingerhält ein Imker, eine Honigschleuder ist unter 20.000 Schillingnicht zu bekommen. Für die Zukunft malte Ulz ein düsteres Bild: Die Zahl der Imkerkönnte auf unter 16.000 sinken. Nicht nur der Österreichische Honigwürde dann deutlich weniger werden, auch für die Forstwirtschaft undden Obstanbau könne es Probleme geben.(APA)