London- Prinz Charles (53), britischer Thronfolger, will einen Preis für schlechte Architektur ins Leben rufen. Mit der Anti-Auszeichnung wolle er auf besonders schlimme Bausünden aufmerksam machen, berichtete die Sonntagszeitung "The Observer" (London). Charles wettert seit vielen Jahren gegen moderne Architekten. Sie hätten der Innenstadt von London größeren Schaden zugefügt als alle Bombardierungen der deutschen Luftwaffe, sagte er einmal. Einen modernen Anbau der National Gallery kritisierte er als "Geschwür". Auf dem Lande hat er sein eigenes Modelldorf mit Kopfstein gepflasterten Straßen und Reetdächern bauen lassen. Führende britische Architekten bezeichnen seine Ansichten als reaktionär. "Je mehr er sich hier ereifert, desto abgehobener wirkt er", sagte Michael Manser, der ehemalige Präsident des Königlichen Instituts britischer Architekten. Gern wird auch darauf verwiesen, dass der Buckingham-Palast in einer Umfrage nach den hässlichsten Gebäuden Großbritanniens auf einem der vorderen Plätze gelandet war. (APA)