Brüssel/Madrid - Die Europäische Union hat eine umfangreiche Liste mit Namen von Terroristen und terroristischen Organisationen verabschiedet. Die baskische Untergrundorganisation ETA steht dabei deutlich im Vordergrund der insgesamt genannten 42 Personen und Gruppen, deren Vermögen nun eingefroren wird und die gemeinschaftlich bekämpft werden sollen. Auf der am Freitag in Brüssel veröffentlichten Liste stehen neben der ETA auch die irische Untergrundorganisation CIRA (Continuity Irish Republican Army) sowie die radikalislamischen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad. Auf Druck der Regierung in Madrid wurden auch einige andere baskische sowie linksextreme spanische Gruppen in die Aufstellung aufgenommen. Die Liste, die allein 21 ETA-Aktivisten benennt, soll nach den Angaben mindestens einmal pro Halbjahr überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Politischer Fortschritt "Die Liste bedeutet einen enormen politischen Fortschritt", sagte Mariano Rajoy, Innenminister Spaniens, das im ersten Halbjahr 2002 die EU-Ratspräsidentschaft innehaben wird. "Sie bestätigt auf europäischer Ebene, was wir in Spanien schon längst gewusst haben, nämlich dass Terrororganisationen nicht nur aus Revolverschützen bestehen, sondern auch aus deren Helfern und den Gruppen im Umfeld." Die Liste ist eine direkte Folge der Flugzeug-Attentate in den USA am 11. September, nach denen die Europäische Union die Bekämpfung des Terrorismus zu einem ihrer vorrangigen Ziele erklärt hatte. In dem jetzt verabschiedeten gemeinsamen Standpunkt des EU-Rates wird angeordnet, "Gelder und sonstige Vermögenswerte oder wirtschaftliche Ressourcen" der auf der Liste stehenden Personen und Gruppen einzufrieren und bei der "Prävention und Bekämpfung von Terroranschlägen" möglichst weitgehende Amtshilfe zu leisten. Zuvor hatten sich die 15 EU-Mitgliedsländer im Dezember auf Definitionen für Terrorismus sowie terroristische Vereinigungen und Handlungen geeinigt. Zu terroristischen Akten werden danach unter anderem Attentate, Entführungen oder Geiselnahmen, das Kapern von Flugzeugen, Schiffen oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Ziel gezählt, "ein Land oder eine internationale Organisation ernsthaft zu schädigen". (APA/dpa)