Kunst
Besucherzuwachs im Salzburger Museum Carolino Augusteum
Unter den kommenden Ausstellungen wird auch die große Schau "Juden in Salzburg - Geschichte, Kultur, Schicksale" sein
Salzburg - Das Jahr 2001 war für das Salzburger Museum Carolino Augusteum (SMCA) ein erfolgreiches. 30.000 Besucher sahen
eine der drei Sonderschauen ("Albert Birkle - Zum 100. Geburtstag",
"Thomas Bernhard und Salzburg - 22 Annäherungen" bzw. "Wilhelm
Kaufmann und Max Rieder - Gemälde, Grafiken, Skulpturen") oder eine
der Einzelausstellungen im Spielzeug- oder im Hellbrunner
Volkskundemuseum. Das sind um 28 Prozent mehr Besucher als im Jahr
davor, gab Erich Marx, Direktor des SMCA bekannt.Ich will mehr, komm doch her
Ganz zufrieden ist Marx dennoch nicht, er will die in den 80er
Jahren übliche Besucherfrquenz von 50.000 und mehr Leuten
mittelfristig wieder erreichen. Dazu sind für 2002 insgesamt zehn
Ausstellungen geplant. In den ersten drei Monaten des Jahres werden
im Haupthaus die "Schätze" des Museumsgründers Vinzenz Maria Süß,
Landschaftsbilder des fast blinden Salzburger Malers Franz
Hinterholzer und Broschüren, Plakate sowie Souvenirs aus 100 Jahren
Salzburger Touristenwerbung gezeigt.
Erster Schwerpunkt ist dann die Sonderausstellung "Musik und
Dichtung" ab 29. Juni. Darin werden - erstmals in Österreich -
Originalhandschriften von Dichtern (u.a.Trakl, Goethe) und Musikern
(Mozart, Beethoven, Wagner) gezeigt, die Stefan Zweig und Martin
Bodmer gesammelt haben. Für diese Exponate errichtet die Stiftung
Bodmer zur Zeit ein eigenes Museum bei Genf und hat angekündigt,
diese Ausstellung nicht mehr zu verleihen, sobald das Museum fertig
ist.
Jüdische Geschichte
Als Hauptschau des Jahres ist "Juden in Salzburg - Geschichte,
Kultur, Schicksale" ab 26. Juli geplant. Beginnend mit den Pogromen
im Mittelalter soll vor allem jüdisches Leben im Salzburg des 19. und
frühen 20. Jahrhunderts beleuchtet werden. Diese Schau entstand in
Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde in Salzburg und dem
Jüdischen Museum in Wien. Zeitgleich eröffnet wird eine Ausstellung
der weithin unbekannten Salzburger Malerin Helene Taussig. Die
jüdische Künstlerin starb 1942 im KZ, ihr Werk wurde - annähernd
vollständig - von Wilhelm Kaufmann vor der Vernichtung durch die
Nazis gerettet. Zur Zeit werden die jahrelang versteckten und dann
wenig beachteten Bilder vom SMCA restauriert.
Im
Herbst gibt es die Sonderschau "Die sterbenden Europäer". Für diese
Ausstellung hat der Salzburger Fotograf Kurt Kaindl aussterbende
europäische Völker wie die Aromunen, Sorben, Arbereshe oder die
Gottscheer Deutschen besucht und, so Direktor Marx, außergewöhnlich
berührende Fotos gemacht. (APA)