Los Angeles - Auch wenn es heißt, dass Pop in den USA keinen Fuß mehr auf den Boden bekomme und der Markt unter Rock, HipHop und R'n'B aufgeteilt werde - die Verkaufszahlen des letzten Jahres sprechen teilweise eine andere Sprache: Unter den fünf meistverkauften Platten 2001 war nicht ein einziges HipHop- oder R'n'B-Album, dafür jedoch mit N'Sync und Enya zwei, die dem Bereich Pop zuzuordnen sind. Drei vielleicht sogar - wenn man nur wüsste, wo man Shaggy hintun soll.Weihnachtsgeschäft brachte Entscheidung Platz 1 geht freilich an den Rock - auch wenn erst das Weihnachtsgeschäft die Entscheidung brachte: erst im letzten Moment habe die Rockgruppe Linkin Park mit ihrem 4,8 Millionen Mal verkauften Album "Hybrid Theory" die Verkaufszahlen von Shaggys Reggae-Pop-Platte "Hotshot" (4,5 Millionen) übertroffen, teilte die Marktforschungsfirma Soundscan am Donnerstag mit. N'Sync habe das Album "Celebrity" 4,4 Millionen Mal verkauft und damit Platz drei belegt. Auf den Plätzen vier und fünf folgten die irische Sängerin Enya mit "Day Without Rain" und die Rockband Staind mit "Break The Cycle". Geschrumpfter Markt Insgesamt sei der Verkauf von Plattenalben 2001 in den USA um fast drei Prozent auf 762,6 Millionen Stück zurückgegangen, teilte Soundscan weiter mit. Ursache dafür wären unter anderem die Konjunkturflaute und ein Mangel an wirklichen Superhits. So seien von den Top-Ten-Alben im vergangenen Jahr 20 Millionen Stück weniger verkauft worden als noch im Jahr 2000. Das im Jahr 2000 meistverkaufte Album "The Marshall Mathers LP" des Rappers Eminem sei neun Millionen Mal über den Ladentisch gegangen, fast doppelt so oft wie der diesjährige Bestseller mit 4,8 Millionen Stück. Auch seien 2000 noch weitere sieben Alben jeweils mehr als fünf Millionen Mal verkauft worden. Neue Spielzeuge Auch die Attraktivität von kostenlosen Websites wie Morpheus, KaZAa, Limewire und anderen potenziellen Napster-Nachfolgern sowie neuen Speichermedien wie DVDs oder auch Videospielen hätten dem Absatz von CD-Alben geschadet, sagten Analysten. Viele der großen Musikkonzerne hätten inzwischen Schwierigkeiten, Millionen-Investitionen in hochgepushte Superstars wie Mariah Carey wieder hereinzuholen - welche 2001 mit "Glitter" einen königlichen Flop gelandet hatte.(APA/red)