Literatur
Alle Schüler in Frankreich mussten am Montag Victor Hugo lesen
Gedenkfeiern zum 200. Geburtstag des Dichters
Paris - Mit der Lektüre von Victor-Hugo-Texten in allen
Schulklassen haben in Frankreich am Montag die Gedenkfeiern zum 200. Geburtstag
des Schriftstellers begonnen. Erziehungsminister Jack Lang las
Pariser Gymnasiasten am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien
einen Auszug aus dem Gedichtband "Chatiments" vor. Landesweit erinnern Ausstellungen, Kolloquien und
Theateraufführungen in diesem Jahr an den weltbekannten Autor der
Romane "Notre Dame de Paris" (Der Glöckner von Notre Dame) und "Les
miserables" (Die Elenden), der am 26. Februar 1802 in Besancon
geboren wurde.
Hugo: vom Royalisten zum Demokraten
Lang würdigte am Montag vor Schülern des Lycee d'Alembert das
"Monument" Hugo, der sich vom Royalisten zum Demokraten wandelte und
als einer der Wegbereiter der französischen Republik gilt. An seinem
Staatsbegräbnis im Pariser Pantheon 1885 nahmen hunderttausende
Menschen teil. Der Schriftsteller engagierte sich auch politisch und
saß jahrelang im Senat, der am Geburtstag Hugos gemeinsam mit dem
Pariser Odeon-Theater seines berühmten Mitglieds gedenken will.
In der Bibliotheque de France wird am 19. März die Ausstellung "Victor
Hugo: L'homme ocean" eröffnet. Eine Konferenz mit Exjustizminister
Robert Badinter am 14. März erinnert an das Engagement des
Schriftstellers gegen die Todesstrafe. In der Comedie Francaise wird
noch bis zum Mai eine Neuinszenierung von "Ruy Blas" gegeben. (APA/AP)