Wien - Der Sozialforscher Bernd Marin spricht sich in den
"Salzburger Nachrichten" (Montag-Ausgabe) für die gänzliche
Streichung der beitragsfreien Mitversicherung für Hausfrauen aus.
Müssten Mütter Sozialversicherungs-Beiträge bezahlen, sobald ihr Kind
sieben Jahre alt ist, würde dies laut Marin fast 13 Mrd. S (945 Mill.
Euro) für die Krankenkassen bringen. Derzeit sind 595.000 Frauen bei
ihren Männern mitversichert. Von der beitragsfreien Mitversicherung
ausgenommen sind seit Anfang 2001 lediglich kinderlose Frauen.
Für diese Frauen besteht die Möglichkeit der "begünstigten
Mitversicherung" mit einem Beitragssatz von 3,4 Prozent. Würde dieser
Beitragssatz auch von Müttern ab dem siebenten Lebensjahr ihres
Kindes kassiert, kämen laut Marin Mehreinnahmen von mindestens zwei
Milliarden Schilling (145 Mill. Euro) herein. Käme der
durchschnittliche Beitragssatz von 7,6 Prozent zur Anwendung würde
dies seiner Berechnung nach fast 13 Mrd. S bringen.
Allerdings geht Marin selbst nicht von der Umsetzung dieser
Maßnahme aus, da die Regierung "Hausfrauen zu ihrer Hauptklientel
erhoben hat". Er sei zwar auch dafür, junge Mütter zu fördern, aber
man dürfe deren Rückkehr in den Beruf nicht von vornherein
ausschließen. Derzeit vergebe die Regierung "Ausstiegsprämien", so
Marin. (APA)