Geschlechterpolitik
Frauenförderung in Betrieben: Großes Interesse - geringe Umsetzung
Ergebnisse der Linzer Studie sollen zu "innovativer Personalpolitik" beitragen
Linz - Großes Interesse, aber geringe Umsetzung kennzeichnen
den Umgang von Unternehmen mit dem Thema Gleichbehandlung von Frauen
am Arbeitsplatz - dies zeigt eine von der Linzer Johannes Kepler
Universität im Auftrag der Stadt Linz durchgeführte Studie, die den
aktuellen Stand der Frauenförderung und Gleichbehandlung an Linzer
Betrieben erheben sollte. Die Linzer Frauenbeauftragte Gabriele
Wagner, Stadträtin Christiana Dolezal (S) und die Vorsitzende des
Linzer Frauenausschusses, Erika Rockenschaub, präsentierten am Montag
die Ergebnisse.Verhaltene Umsetzung
Rund 310 Linzer Betriebe mit jeweils mehr als 50 MitarbeiterInnen
wurden kontaktiert, 85 Unternehmen nahmen freiwillig an der Befragung
teil. Nur neun Unternehmen konnten ein eigenes Programm zur Förderung
der Chancengleichheit vorweisen, 18 Prozent eine eigene Anlaufstelle
für Frauen. In Betriebsvereinbarungen (zwölf Prozent) und Leitbildern
(21 Prozent) sei das Thema noch nicht allzu fest verankert, wurde bei
der Pressekonferenz erläutert. Ein Viertel der befragten Unternehmen
habe angegeben, konkrete Maßnahmen zur Karriereförderung weiblicher
Mitarbeiter zu setzen, etwa gleich viele Betriebe hätten Erfahrungen
mit Männerkarenz.
"Innovative Personalpolitik"
Trotz noch geringer Umsetzung entsprechender Maßnahmen bestehe
seitens der Unternehmen Interesse am Thema. Immerhin 47 Prozent der
befragten Unternehmen signalisierten Interesse, 59 Prozent möchten
gezielte Informationen. Die vorliegende Studie werde von der Stadt
Linz nun als Beitrag zu einer "innovativen Personalpolitik" und als
Grundlage für Beratung und Information von Betrieben herangezogen, so
die Initiatorinnen der Erhebung. (APA)