Stockholm - Die schwedische Kulturministerin Marita Ulvskog hat der politischen Führung in Stockholm "Knüppelmethoden" und Zensur bei der Bekämpfung von Graffiti vorgeworfen. Die sozialdemokratische Politikerin reagierte damit am Donnerstag im Rundfunk auf die von der Stadt verfügte Zwangsschließung der Ausstellung "Stockholm Underground" in kommunalen Ausstellungsräumen einen Tag nach Eröffnung."Man kann nicht einfach eine Kunstart als nicht zugelassen einstufen und Ansichts-Polizei spielen", erklärte Ulvskog zu der Schließung: Ein bedeutender Teil der heutigen bildenden Kunst drücke sich in Graffiti aus und werde in international anerkannten Museen wie dem Museum für Moderne Kunst in Stockholm gezeigt. Die Stockholmer Kulturbürgermeisterin Birgitta Rydell verteidigte die Zwangsschließung damit, dass zahlreiche der beteiligten Graffiti- Künstler auch illegal an Wänden aktiv seien. Die Haltung der Ministerin nannte sie "erschreckend naiv" und erklärte, die Hauptstadtverwaltung werde an ihrer kompromisslosen Anti-Graffiti- Politik festhalten. Ulvskog verlangte "mehr Platz für diejenigen, die Graffiti legal betreiben und sich um die Integration der Szene bemühen". (APA/dpa)