Innsbruck – Acht Jahre lang hat der Tiroler SP-Vorsitzende Herbert Prock (47) das höchste Parteiamt ausgeübt. Für heftige, auch parteiinterne Diskussionen sorgte nicht zuletzt das Äußere des gebürtigen Innsbruckers. Neben dem Festhalten an der Regierungskoalition mit der ÖVP war unter anderem auch sein "Flinserl" beliebter Kritikpunkt bei Prock-Gegnern.

Das höchste Parteiamt hatte Prock nach der Landtagswahl-Niederlage 1994 von seinem politischen Ziehvater und damaligen LHstv. Hans Tanzer übernommen. Tanzer hatte Prock als Parteisekretär in die SPÖ-Landesleitung geholt. Heftige Gefechte lieferte sich Prock im Laufe seiner politischen Karriere unter anderem mit dem ÖGB und der Frauenorganisation. Beim Landesparteitag 1994 hatte er 85,6 Prozent der Delegiertenstimmen erhalten. 1997 waren es bei seiner Wiederwahl nach heftigen Kontroversen mit höchsten ÖGB-Funktionären nur noch 78 Prozent. Beim Landesparteitag 2000 gab es nur noch 66 Prozent der Delegiertenstimmen.

Prock wurde am 5. Jänner 1955 in Innsbruck geboren. Er absolvierte Volksschule und Gymnasium in der Landeshauptstadt. Anschließend studierte er an der Innsbrucker Alma Mater Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft. Vor Beginn seiner politischen Karriere war der begeisterte Tennis-Spieler zehn Jahre beim ORF als Journalist tätig. Seit 5. April 1994 ist Prock Zweiter Tiroler Landeshauptmannstellvertreter und unter anderem für Soziales in der Landesregierung verantwortlich.

Prock ist verheiratet. Aus erster Ehe hat er zwei Töchter. (APA)