Wien - Vorerst ist es ein Gegenangebot an den Bund: Wien will die Mittel zur Ausbildung von 19- bis 25-jährigen Jugendlichen verdoppeln und damit die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Die bisher eingesetzten 6,6 Millionen Euro (90,8 Mio. S) sollen auf 13,1 Millionen Euro aufgestockt werden, kündigte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder (SP) am Dienstag an. Die Bedingung: Der Bund müsste sich mit 3,3 Millionen Euro an dieser Initiative beteiligen.

Die Bundeshauptstadt habe bereits Ende November entsprechende Förderungsprogramme gestartet, die zu zwei Dritteln aus AMS-Mitteln gespeist werden. Sobald es eine Zusage von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (VP) für weitere Mittel gibt "könnten 1386 Personen gefördert werden, die sonst auf der Straße stehen würden", erklärte Rieder. Er forderte den Minister auf, Rücklagen des AMS auch tatsächlich für solche Maßnahmen auszugeben.

Die Bundeshauptstadt stelle heuer insgesamt 2,45 Milliarden Euro für neue Investitionen zur Verfügung, um etwa der Bauwirtschaft unter die Arme zu greifen. Ganz allein werde Wien mit der schlechten Konjunkturlage aber nicht fertig werden, warnt Rieder. Wien sei schließlich Nettozahler für das Bundesbudget: "Wir sind nicht in der Lage, die gesamte Finanzkraft für uns selbst einzusetzen."

Am Mittwoch wird die Situation des Wiener Arbeitsmarktes in einem von der ÖVP initiierten Sondergemeinderat diskutiert. (frei, Der Standard, Printausgabe, 23.01.02)