Vor zehn Jahren füllte der Mann mit seiner Band Giant Sand die Wiener Arena wie nichts. Doppelkonzerte mussten in der Szene Wien gebucht werden, um dem Andrang gerecht zu werden. Doch irgendwann rastete Howe Gelb, der Vorstand der Band, aus und vergrämte mit öffentlichem Gitarrestimmen in kleinen Clubs noch die letzten verbliebenen Fans.

Die Bandmitglieder Joey Burns und John Convertino gründeten in Folge Calecixo, während Gelb zu Hause in Arizona bei Kind und Joint glücklich schien. Seit einiger Zeit nimmt er jedoch mit Giant Sand wie auch solo "geläutert" scheinende Platten auf, die im angestammten Gebiet des so genannten Wüstenrock, zwischen Ballade, Country und Rock, wieder jene Überzeugungskraft aufweisen, die den Mann einst so außergewöhnlich machten. Am Sonntag gibt er im Wiener B 72 ein Solo-konzert.

Die Chance, dass es ein gelungener Abend wird, war schon lange nicht so groß. Brave Band: The Walkabouts

Ein verwandtes Terrain, wenn auch berechenbarer und weit weniger genial als obig beschriebener Howe Gelb, bespielen The Walkabouts. Jene US-Band, die Sub Pops einziger Country-Rock-Act waren, als dort Bands wie Nirvana oder Tad das Sagen hatten.

Als braves Familienunternehmen tourt die Band um Chris Eckmann und Carla Torgerson seither um den Globus und präsentiert am Donnerstag ihr aktuelles Album Ended Up A Stranger live. (Fluch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.01. 2002)