Wien - Die Zahl der Seniorenstudenten ist im laufenden
Wintersemester - dem ersten mit Studiengebühren - gegenüber dem
Vorjahr stark gesunken. Bevölkerten im Studienjahr 2000/01 noch
15.057 ordentliche und außerordentliche Seniorenstudenten die Hörsäle
der 18 Universitäten, sind es im laufenden Studienjahr nur noch
9.195. Das ist ein Rückgang um 39 Prozent. Dies geht aus einer
Aussendung des Österreichischen Seniorenrates hervor.
Bei den ordentlichen Hörern unter den Seniorenstudenten ist die
Zahl um rund 34 Prozent auf 7.541 gesunken, bei den außerordentlichen
Hörern beträgt der Rückgang 47 Prozent auf 1.654. Nach einzelnen
Hochschulen betrachtet, ist das Minus an der Uni Graz besonders groß,
wo sich die Zahl der Seniorenstudenten auf 997 halbiert hat. An der
Universität Wien gab es einen Rückgang um rund 2.000
Seniorenstudenten bzw. 36 Prozent auf 3.702 ordentliche und
außerordentliche Hörer.
Knafl gegen Diskiriminierung
Der Präsident des Österreichischen Seniorenrates, Stefan Knafl,
führte einen Teil des Rückgangs auf die Einführung der
Studiengebühren zurück. Andererseits seien für außerordentliche Hörer
die Studiengebühren gleich hoch wie für ordentliche. "Außerdem gibt
es für Senioren mit niedrigen Pensionen keine Möglichkeit, diesen
durch eine Unterstützung ein Studium zu ermöglichen", heißt es in der
Aussendung.
Knafl ersucht deshalb Sozialminister Herbert Haupt (F), seine
Bemühungen zu verstärken, "diese Diskriminierung zu beseitigen". Es
gebe auch keine unterschiedliche Höhe der Studiengebühren, obwohl die
einzelnen Studienrichtungen unterschiedliche Kosten verursachen
würden. Kritik übt Knafl auch daran, dass die Unis auf
Vollzeitstudierende zugeschnitten seien. Es wäre dringend
erforderlich, dieses Angebot auch für Senioren entsprechend zu
gestalten. (APA)