Johannesburg - In Südafrika sind Lehrer an rund einem Drittel aller Kindervergewaltigungen beteiligt. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das Medizinjournal "The Lancet" in seiner jüngsten Ausgabe veröffentlicht. Grundlage der 1998 von Südafrikas Medizinischem Forschungsrat (MRC) erstellten Studie war die Befragung von 11.735 Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren. Der sexuelle Missbrauch von jungen Mädchen sei ein weltweites Problem, gebe aber vor allem in Afrika unterhalb der Sahara zunehmend Anlass zur Sorge, heißt es darin. Vergewaltigungen würden mit langfristigen mentalen und physischen Störungen der Opfer in Verbindung gebracht.Kindervergewaltigungen In Südafrika, wo das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs an den Schulen des Landes nicht unbekannt ist, hatte in den vergangenen Monaten die kollektive Vergewaltigung von Kleinkindern und Säuglingen für einen öffentlichen Aufschrei der Empörung gesorgt. Allein fürs Jahr 2000 hat die Polizei 21.000 Fälle von Kindesvergewaltigungen registriert - die Dunkelziffer wird weit höher eingestuft. Im Dezember 2001 betonte der für die Sicherheit verantwortliche Minister Steve Tshwete, dass die Vergewaltigungen von Kindern in Südafrika innerhalb der Jahre 1999 und 2000 stark zugenommen haben. Vielfach wird der Aberglaube dafür verantwortlich gemacht, Sex mit einer Jungfrau schütze vor beziehungsweise heile Aids. Südafrika hat einer der höchsten HIV-Infektionsraten der Welt. (APA/dpa)