Linzer Kinder- und Jugendtheater thematisiert sexuelle Gewalt
"Die Schaukel" von Edna Mazya basiert auf einer wahren Begebenheit
Redaktion
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Linz - Unter dem Thema "Sexuelle Gewalt" firmiert der
Februar in der Kinder- und Jugendsparte des Linzer Landestheaters. Im
Mittelpunkt steht das Stück "Die Schaukel" der israelischen Autorin
Edna Mazya. Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema "sexuelle Gewalt
unter Jugendlichen" sei jedoch klar geworden, "dass es nicht damit
getan sein kann, ein Stück über diese Problematik auf den Spielplan
zu setzen, es zu proben, aufzuführen und dann wieder die Hände in den
Schoß zu legen", erklärte die künstlerische Leiterin Heidelinde
Leutgöb in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz. Deshalb werden
die Theater-Vorstellungen mit Rahmenveranstaltungen ergänzt.
Tabus brechen
Denn es bedürfe intensiver Informations- und Aufklärungsarbeit, um
Tabus zu brechen und "gängige, weit verbreitete Vorurteile zu
beseitigen", so Leutgöb. Deshalb wird nach SchülerInnenaufführungen die
Möglichkeit geboten, mit einer Juristin, einem Sexualberater oder
einer Sozialarbeiterin zu sprechen. Zudem gibt es im Februar zwei
Diskussionsrunden, in denen Expertinnen und Experten über die
verschiedenen Aspekte von Gewalt und ihre Auswirkungen sprechen
werden. Das Thema Gewalt - vor allem sexuelle gegen Frauen und
Mädchen - gehe alle an. "Es ist wichtig, endlich den Mund aufzumachen
- über eine Theateraufführung hinaus", unterstrich Leutgöb.
"Die Schaukel"
Von 1. Februar bis 6. März steht "Die Schaukel" von Edna Mazya in
der Übersetzung von Ruth Melcer in der Spielstätte Eisenhand auf dem
Programm. Das Stück basiert auf einem authentischen Fall. 1988
vergewaltigten elf Jugendliche aus einem Kibbutz ein 14-jähriges
Mädchen. Im ersten Verfahren wurden die jungen Männer freigesprochen.
Das Urteil löste Proteste aus. Daraufhin kam der Fall vor das
Höchstgericht, vier der Angeklagten wurden verurteilt. Mazya sei von
dem Fall "lediglich inspiriert worden, keine Fakten und Zitate aus
der Verhandlung sind in das Stück eingeflossen", betonte Leutgöb. (APA)
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