Vanessa Redgrave wurde zunächst als Theaterschauspielerin bekannt. 1958 gab sie, an der Seite ihres Vaters Sir Michael Redgrave, ihr Theaterdebüt mit "A touch of the sun". Später ging sie auch zum Film. Seit ihrem Erfolg in "Blow Up" (1966) unter Regisseur Michelangelo Antonioni konnte sie sich ihre Filmrollen aussuchen - was sie auch sehr sorgfältig tat. 1977 wurde sie für ihre schauspielerische Leistung für ihre Rolle in "Julia" mit dem Oscar geehrt. Sie spielte in "Wiedersehen in Howard´s End" und war auch in "Girl, Interrupted" neben Winona Ryder und Whoopy Goldberg zu sehen. 1993 war sie in der Allende-Verfilmung "Das Geisterhaus", 1997 in der Hauptrolle in der Verfilmung von Virginia Woolfs "Mrs. Dalloway", zu sehen. Politisches Engagement Aber Redgrave ist nicht nur als Schaupielerin bekannt, sondern auch für ihr politisches Engagement. Sie ist aus dem bourgeoisen Milieu, in dem sie aufwuchs, ausgebrochen - und ging für ihre Anliegen auf die Straße. Auf einem Protestmarsch gegen Atomwaffen wurde sie verhaftet. Sie führte Demonstrationen gegen den von den USA geführten Vietnam-Krieg an. Sie sympathisierte mit der IRA und machte kein Geheimnis um ihre Unterstütztung für Arafat und die PLO. Unermüdliche Rednerin Redgrave kandidierte wiederholt und erfolglos - für das britische Parlament als Kandidatin der trotzkistischen Worker's Revolutionary Party. Ihr politisches Engagement brachte sie in zahlreichen Reden zum Ausdruck. So nutzte sie auch die Zeremonie der Oscar-Verleihung 1978 für ein politisches Statement. Den Protest jüdischer Gruppen handelte sie sich mit ihrer Darstellung der KZ-Überlebenden Fania Fenelon in dem Fernsehfilm "Playing For Time" (Daniel Mann, 1980) ein, für den sie einen Emmy erhielt.(APA/red)