Wien - Universitätsvertreter haben am Freitag das Verhandlungsergebnis zwischen Finanzminister und Hochschullehrergewerkschaft von Donnerstagabend einstimmig angenommen. Die Betriebsvereinbarung für Unikliniken, wonach die betroffenen 2200 Ärzte mehr als 13 Stunden durchgehend arbeiten dürfen, wurde um acht Jahre verlängert. Für diese Belastung wird ein Zusatzgeld bezahlt: Jungärzte erhalten ab diesem Monat 363 Euro (5000 Schilling), alle anderen Klinikärzte ab Juli 109 Euro (1500 S.). "Ich bedanke mich bei den älteren Kollegen für ihre Solidarität", sagte Gewerkschafterin Andrea Kdolsky vor Journalisten in einer gemeinsamen Erklärung mit Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Ihre ursprüngliche Forderung lag weitaus höher. Kdolsky hofft nun, dass weitere Gespräche, und zwar über das Grundgehalt der Ärzte, geführt werden. Dieses sei zu niedrig, es zwinge Mediziner zu Nebenjobs und häufigen Nachtdiensten. Gehrer signalisierte Gesprächsbereitschaft. Gabriele Kogelbauer, Vizepräsidentin der Wiener Ärztekammer und Spitalsärzte-Vertreterin kritisierte das Finanzressort. Dieses habe sich erst für die Geschicke der Unikliniken interessiert, als sich eine echte Krise der Patientenversorgung abgezeichnet habe. (mon) (DER STANDARD, Printausgabe, 2.2.2002)