Brüssel - Die EU-Kommission hat die in einem Interview
geäußerten Vorwürfe des deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder zum
geplanten "blauen Brief" aus Brüssel zurückgewiesen. Es gebe keine
anderen Gründe als das hohe Staatsdefizit, sagte der Sprecher von
EU-Kommissionspräsident Romano Prodi am Montag in Brüssel.
"Ich weiß nicht, ob der Präsident dies mit dem Kanzler besprechen
wird", sagte Sprecher Jonathan Faull. Der Kanzler hatte in der
Zeitung "International Herald Tribune" andere Motive der Kommission
für den blauen Brief angedeutet: "Es muss andere als ökonomische
(Gründe) geben."
Die EU-Kommission hatte in der vergangenen Woche eine
"Frühwarnung" an Deutschland vorgeschlagen, da das Staatsdefizit der
erlaubten Grenze von drei Prozent vom Bruttoinlandsprodukt gefährlich
nahe kommt. (APA/dpa)