Klagenfurt - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) hat am Donnerstag Kritik am Kindergeld zurückgewiesen. "Es handelt sich um absolute Einzelfälle, die sich auf wenige Bereiche beziehen", sagte er bei einem Pressegespräch in Klagenfurt und sprach weiters von einer "absolut vernachlässigbaren Größe". Das Kindergeld sei mit einer "enormen sozialen Treffsicherheit" ausgestattet. "Wenige krasse Fälle" von Mehrfachförderungen habe man heraus genommen. "Es kann nicht sein, dass eine Studentin für ein Kinder in Summe 14.500 Schilling (1.053 Euro) an Förderungen bekommt. Das verdienen viele Mütter nicht", betonte Familienreferent Gerhard Dörfler (F). Dies sei nicht Sozialpolitik. Zahlen Wie den Kindern und Familien geholfen werde, belegten die beiden FP-Politiker mit Zahlen: Im Jahr 2000 gab es noch kein Kindergeld, nur 1.447 Personen kamen damals in den Genuss des Familienzuschusses. Ein Jahr später gab es bereits 29.500 Förderfälle, die Familienzuschuss oder Kindergeld oder beides bezogen haben. 2001 gab es an Familienzuschuss rund 145 Euro (2.000 S) pro Monat, jetzt liegt dieser Betrag bei 291 Euro (4.000 S), wobei das Kindergeld nicht berücksichtigt ist. 2000 gab es an familienpolitischen Leistungen (samt Kindergartenförderung) 22,9 Mill. Euro (315 Mill. S), 2001 stieg dieser Betrag auf 112 Mill. Euro (1,54 Mrd. S). Trotz des Bundeskindergeldes ab 2002, das für Kärntens Familien rund 43,6 Mill. Euro (600 Mill. S) bringt, sind für das Kärntner Kindergeld seitens des Landes zur Harmonisierung noch 23,2 Mill. Euro (320 Mill. S) reserviert. Mehrlingsgeburten Als nächster Schritt wird seitens des Landes der Familienzuschuss bis zum zehnten Lebensjahr ausgeweitet. Außerdem habe Sozialminister Herbert Haupt (F) die Absicht, jene Verbesserung im Kärntner Kindergeld in die Bundesregelung zu übernehmen, wonach auch Mehrlingsgeburten eine finanzielle Hilfestellung bekommen sollen. "Es dürfte die Hälfte des Kindergeldes sein", dazu Haider. In Kärnten werden Mehrlinge gleichwertig mit dem vollen Betrag gefördert. (APA)