Gerhard Draxler, bisher ORF-Landesintendant in Kärnten, gilt als derzeit einziger "Blauer" im neuen Anstaltsmanagement auf dem Küniglberg. Im STANDARD-Gespräch verwahrt sich der Freitag gewählte Informationsdirektor gegen jede politische Punzierung. Aussagen über seine persönliche politische Einstellung verweigert er hartnäckig.Neue Diskussionssendung ohne Zeitlimit Ein Detail seiner Pläne für das Informationsprogramm indes verrät Draxler: Er wünscht sich eine neue Diskussionssendung ohne Zeitlimit, eine "Art Club 2". Sie könnte das - zuletzt vor allem von der FPÖ heftig kritisierte - "Betrifft" ablösen. Ob die ebenfalls von der FP und ihrem Klubchef angegriffene "ZiB 3" im Programm bleibt, wollte Draxler nicht sagen. Das sei vor allem Frage der Publikumsakzeptanz. Definitionssache Zur internen Organisation der ORF-Information erklärte Draxler, er bevorzuge Sendungen zugeordnete Redaktionen, die zentral zu koordinieren seien. Ob dafür ein zentraler Chefredakteur bestellt wird, ließ er offen. Als Koordinator ist regelmäßig Walter Seledec im Gespräch - für Draxler ist diese Funktion Definitionssache: Sie könne auch administrativ verstanden werden. Für die Koordination zuständig sei letztlich er als Informationsdirektor. (fid/DER STANDARD; Print-Ausgabe, 9./10. Februar 2002)