Istanbul - Die Türkei hat offiziell ihr Ziel aufgegeben, im Zuge der nächsten Erweiterungswelle der EU im Jahr 2004 Mitglied der Europäischen Union zu werden. Jetzt müsse sich das Land darauf konzentrieren, im Jahr 2007 aufgenommen zu werden, sagte EU-Minister Mesut Yilmaz am Montag in Istanbul, wie der türkische Fernsehsender NTV berichtete. Um dies zu erreichen, müssten spätestens im kommenden Jahr Beitrittsgespräche mit Brüssel beginnen, betonte Yilmaz. Die türkische Regierung hatte die EU in jüngster Zeit mehrfach aufgefordert, einen Zeitplan für den Beginn von Aufnahmegesprächen zu nennen. EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen wird in dieser Woche zu Gesprächen in Ankara erwartet. Obwohl angesichts des Standes der EU-Vorbereitungen in Ankara eine EU-Mitgliedschaft im Jahr 2004 illusorisch war, hatte die türkische Regierung bisher offiziell an diesem Zieldatum festgehalten. Nach der Anerkennung der Türkei als EU-Bewerberin im Dezember 1999 hatte die Regierung in Ankara zwar angekündigt, innerhalb weniger Jahre würden alle Voraussetzungen für die Aufnahme in die EU erfüllt. Das tatsächliche Reformtempo blieb jedoch hinter diesem Anspruch zurück. Auch das jetzt von Yilmaz genannte Ziel einer Mitgliedschaft im Jahr 2007 dürfte nur schwer zu erreichen sein. Die Türkei ist das einzige EU-Bewerberland, mit dem noch keine Aufnahmegespräche geführt werden.(APA)