Bei der Wahl einer winterlichen Wanderung in den Voralpen muss man sich Beschränkungen auferlegen, denn die meisten Schutzhütten haben auch an den Wochenenden geschlossen.Eine der Ausnahmen bildet die Hohe Mandling am Rande des Piestingtales, auf welcher der Wanderer an Samstagen und Sonntagen - bis Ende März auch am Mittwoch - ein offenes und zudem bestens geführtes Schutzhaus antrifft, dessen Speisekarte sich sehen lassen kann. Nicht zuletzt daher wird der Berg häufig bestiegen, und man findet auf fast allen Routen auch bei Schneelage eine gute Spur vor, die ein leichtes Fortkommen ermöglicht. Beachtliche Aussicht Wählt man für den Anstieg als Ausgangspunkt die Bahnstation Ortmann, so wandert man fast nur auf der Sonnseite. Man sollte sich - besonders wenn man schon höhere Regionen erreicht hat - hie und da umschauen, denn die Aussicht von den freien Flächen und durch die unbelaubten Bäume ist beachtlich. Bis zum Dürrenstein, zu Ötscher, Gippel und Göller reicht der Blick, und natürlich hat man beste Sicht zum Schneeberg, zu der ihm vorgelagerten Dürren Wand und zur Hohen Wand. Falls man für den Abstieg nicht die Anstiegsroute bevorzugt, bietet sich eine Runde über die Fozeben und den Martahof an, die allerdings den Nachteil hat, dass der Weg von der Fozeben in das Feichtenbachtal durch einen relativ steilen Hohlweg führt und man dann einen Straßenmarsch von etwa einer halben Stunde in Kauf nehmen muss. Dabei kommt man bald nach der Berndorfer Hütte an einer Tafel vorbei, die an den Abschuss des letzten Wolfes in Niederösterreich im Jahre 1866 erinnert. Die Hohe Mandling wird in der Bundesamtskarte als der Hohe Mandling bezeichnet, was umstritten ist, weil sich der Name wahrscheinlich vom slawischen mandelica ableitet, das Enge bedeutet und damit weiblich wäre. Die meisten Triesting- und Piestingtaler sagen - wie übrigens die Wirtsleute der Schutzhütte auch - die Mandling. Die Route Ausgangspunkt der Wanderung ist die Haltestelle Ortmann der Bahnlinie Wiener Neustadt-Gutenstein. Neben dem Gasthaus stößt man auf die rote Markierung, die relativ gleichmäßig und mit nur wenigen steilen Stücken zur Berndorfer Hütte neben dem Gipfel führt. Gehzeit eineinhalb bis eindreiviertel Stunden. Kehrt man auf der Anstiegsroute zurück, braucht man etwa eineinviertel Stunden. Bevorzugt man die Runde, so geht es - zum Teil steil - auf der roten Markierung hinunter zur Fozeben (mit einer kleinen Hütte) und dann durch einen Hohlweg hinab zum Martahof. Gehzeit ab Berndorfer Hütte eineinviertel Stunden. Ein halbstündiger Straßenmarsch (sehr wenig Autos) führt zum Ausgangspunkt zurück. (Der Standard, Print-Ausgabe, Bernd Orfer) Gesamtgehzeit drei bzw. dreieinhalb Stunden, die Höhendifferenz beträgt rund 550 m. Die Berndorfer Hütte ist an Wochenenden und Feiertagen geöffnet, von Oktober bis März auch am Mittwoch. Bundesamtskarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 75 (Puchberg).