Wien
"Wiener HerzInfoTag" am Samstag im Rathaus
Wien sagt Herzerkrankungen den Kampf an
Wien - Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit Abstand die
häufigste Todesursache in Wien: 54 Prozent der rund 17.600 Todesfälle
im Jahr 2000 entfielen auf Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Die Wiener Gesundheitsstadträtin Pittermann präsentierte am Mittwoch die Fortsetzung der Vorsorgeaktion "Ein Herz für Wien". Wichtigster Programmpunkt ist dabei der "Wiener HerzInfoTag" am kommenden Samstag
(16. Februar) im Festsaal des Rathauses. An Info-Ständen und in Ärztevorträgen sollen den Wienern dabei die
häufigsten Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, mangelnde
Bewegung, Übergewicht, ungesunde Ernährung, psychosoziale Faktoren
(z.B. Stress) oder exzessiver Alkoholkonsum bewusst gemacht werden.
Zusätzlich werden Gesundheitschecks und ein Showprogramm angeboten.
Beim ersten Infotag im Vorjahr konnten 2.500 Besucher verzeichnet
werden, heuer rechnen die Veranstalter mit einer Verdoppelung dieser
Zahl.
Der Stadt Wien ist die Herzvorsorge heuer 290.691
Euro (vier Mill. S) wert, weitere Schilling-Millionen stammen von
Sponsoren. Finanziert wird damit nicht nur der "HerzInfoTag", sondern
auch die so genannte "Herzbox", die - gefüllt mit Infomaterial, einem
Gewinnspiel und dem Angebot zum Wiegen und Blutdruckmessen - in den
Wiener Apotheken aufliegen wird.
Ziel: Qualitätssicherung
Weiteres Ziel der Stadträtin ist die Qualitätssicherung bei der
Behandlung von Herzinfarkten. Geplant ist dafür ein Wiener
Herinfarktregister: "Wir wollen feststellen, wer, wann und wo einen
Herzinfarkt gehabt hat und welche Therapie angewendet wurde. Daraus
kann man evaluieren, welches Vorgehen das beste ist." Außerdem
wünscht sich Pittermann - ähnlich wie bei den "Stroke Units" für
Schlaganfälle - die Einrichtung von Herzinfarktzentren, in denen die
optimale Behandlung rund um die Uhr angeboten werden soll.
Bei der Vorsorge will Pittermann vor allem bei den unteren
sozialen Schichten ansetzen. Denn: "Schwächer Gebildete haben eine um
fünf Jahre kürzere Lebenserwartung." Ein im Jahr 2001 gestartetes
internationales Blutdruckprojekt bei Arbeitern wird daher in Wien
auch heuer fortgesetzt. APA)