Wien - Der Sprecher der Geschäftsführung im Hauptverband der
Sozialversicherungsträger, Josef Kandlhofer, "freut sich" über das
unerwartet geringe Krankenkassen-Defizit, "wenn sich die Zahlen
bestätigen". Gleichzeitig betonte er auf Anfrage der APA, das
Ergebnis "nicht für die neue Geschäftsführung" reklamieren zu wollen.
Die Kritik an der Regierung durch die Obmänner der vier größten
Gebietskrankenkassen wies Kandlhofer zurück: "Das richtet sich
selbst. Wenn ich 5,8 Milliarden Schilling budgetiere und 2,13
Milliarden herauskommen, dann ist es wirklich zu billig, die Schuld
irgendwem Dritten zuzuschieben".
Hauptverantwortlich für das nun doch geringere Defizit sind für
Kandlhofer die Entwicklungen im Medikamenten-Sektor, wo im
vergangenen Jahr vieles bewegt worden sei. Auch in der
Verwaltungskosten-Entwicklung lägen die Kassen sehr gut. Dazu komme,
dass die Ausgaben-Posten nicht im erwarteten Ausmaß gestiegen seien.
Bei den Einnahmen wiederum habe man im Großen und Ganzen das
Budgetierte erreicht. Ausnahme sei lediglich die beitragsfreie
Mitversicherung, wo man 190 Millionen Schilling unter den Erwartungen
liege.
Keine konkreten Angaben wollte Kandlhofer vorerst über das von ihm
geplante Sanierungspaket für die Kassen machen. Manche der heute von
den Kassen-Obleuten vorgeschlagenen Maßnahmen würden wohl darin
vorkommen, manche nicht, ließ sich der Hauptverbands-Chef keine
Details entlocken. Jedenfalls ist Kandlhofer zuversichtlich, ein
gemeinsames Paket der gesamten Geschäftsführung zu erreichen. (APA)