Alltag
Grazer Frauenreferat kontert Polizeikalender
Eigenes Druckwerk soll wirklichkeitsnähere Bilder von Frauen transportieren
Graz - In Graz ist die Aufregung über den "Polizeikalender",
der ursprünglich als Image-Werbung für die Exekutie gedacht war, noch nicht abgeebbt: Am Freitag meinte die Grazer
SP-Frauenstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl, die Darstellungen seien
"entwürdigend und empörend". Das Frauenreferat hat jetzt ebenfalls
einen Kalender aufgelegt, der über die Veranstaltungen quer durchs
Jahr informiert und - vor allem - wirklichkeitsnähere Bilder von
Frauen bringt.Selbstbewußtes Frauenbild: Keine Selbstverständlichkeit
"In diesem pubertär anmutenden Machwerk geht es um
Gewaltverherrlichung, um die Glorifizierung von Maschinengewehren,
Pistolen und Schlagstöcken", so die Frauenstadträtin, die dazu fügte,
dass damit einmal mehr klar sei, "wie wenig selbstverständlich das
Bild der gleichberechtigten Frau heute immer noch ist". Die Fotos des
Grazer Frauenreferats zeigen alte und junge Frauen, Vertreterinnen
anderer Glaubens- und Kulturkreise, sportliche und künstlerisch
tätige Frauen. Daneben gibt es für jeden Monat detaillierte
Veranstaltungshinweise.
Für die - männlichen - Betroffenen in der Grazer "Kalender-Affäre"
ist die Sache hingegen immer noch nicht ausgestanden: Wärend die
"Models", die behaupten, Opfer falscher Voraussetzungen geworden zu
sein, bereits dienstliche Konsequenzen zu tragen haben, wird im
Innenministerium über endgültige Entscheidungen immer noch beraten. (APA)