Kultur
Unzufrieden mit der Künstler- Sozialversicherung
Umfrage der IG Autorinnen Autoren zeigt: 76 Prozent lehnen Regelung der "Neuen Selbständigen- versicherung" ab
Wien - 93 Prozent der österreichischen Autoren und
Autorinnen sind mit der Regelung zur Künstlersozialversicherung nicht
oder nur teilweise zufrieden. Dies geht aus einer Befragung durch die
IG Autorinnen Autoren (IG Autoren) hervor, die Ende 2001 durchgeführt
wurde. 76 Prozent der Autoren lehnen die am 1. 1. 2001 in Kraft
getretene Regelung ab, weitere 17 Prozent sind "teilweise zufrieden".Soziale Situation kaum verändert
Ein Jahr nach der Einführung der "Neuen Selbständigenversicherung"
zeige sich, dass sich durch diese "kaum etwas an der sozialen
Situation der Autoren verbessert" habe, hieß es am Montag in einer
Aussendung der IG Autoren.
Zufrieden: 7 Prozent
208 oder sieben Prozent der rund 3.000 befragten Autoren gaben
bis Ende Jänner Antwort. Befragt wurde nach dem Versicherungsstatus,
nach der Zufriedenheit mit der derzeitigen Regelung für Autoren und
nach Verbesserungsvorschlägen. Insgesamt 16 Prozent der Autoren sind
als "neue Selbstständige" versichert. "Zufrieden" über die neue
Regelung äußerten sich sieben Prozent. Acht Prozent haben "nach wie
vor keine Pensionsversicherung, 2,5 Prozent nicht einmal eine
Krankenversicherung". Mehr als drei Viertel der Autoren haben andere
Versicherungen. 4,5 Prozent der Autoren müssten auf Grund der neuen
Bestimmungen ihren Pflichtversicherungsbeitrag doppelt leisten, ergab
die Umfrage.
Von der Regelung "weder erfasst noch berührt"
Besonders unzufrieden zeigten sich die grundsätzlich in die
Künstlersozialversicherung einbezogenen Autoren (das sind rund 70
Prozent, während der Rest sich von der Regelung "weder erfasst noch
berührt" sieht) mit den Informationsleistungen der Versicherung (60
Prozent), der Höhe der Versicherungsbeiträge (51 Prozent), dem
Verwaltungsaufwand (38 Prozent) und den Informationsleistungen des
Pensionsversicherungsfonds (ebenfalls 38 Prozent).
Ausweitung der Leistungen auf eine Arbeitslosigkeitsversicherung
Als Verbesserungsmöglichkeiten befürworten 75 Prozent eine
"Grundsicherung für Autoren", 57 Prozent wollen bei einem bereits
bestehenden Versicherungsschutz keine zusätzliche Pflichtversicherung
eingehen müssen und 51 Prozent sprechen sich für freie
Versicherungswahl bei vorliegenden gleichartigen Versicherungen aus.
34 Prozent wünschen sich die Ausweitung der Leistungen auf eine
Arbeitslosigkeitsversicherung, 32 Prozent die "Leistung von
Versicherungsbeiträgen nach eigenen Einkommensangaben".
Die IG Autoren habe die derzeitige Lösung "nie als etwas anderes
als einen ersten Schritt" gesehen. Das Ergebnis der Befragung soll
"dazu herangezogen werden, zu nächsten Schritten zu finden". (APA)