Selten hat eine Radkolumne derart viel Response erfahren,

wie jene, in der unlängst hier über den Schritt-Schrecken der männlichen Strampler die Schreibe war. Thema war das gelegentliche "Taubheitsgefühl" im Schritt und alle anderen folgenden Grauslichkeiten nach übermäßigem Radeln. Kurz: Es ging um drohende Potenzstörungen. Dabei hat sie auch sonst nicht wenig Feedback, die Kolumne. Aber dieses Mal scheint sie ein Stachel in jener Wunde zu sein, die männliche Urangst genannt wird.

foto/montage: zdf/derstandard.at

Und es waren zum Teil auch recht heftige Reaktionen,

die uns erreichten. So schrieb uns etwa ein Leser - wir wollen den Namen hier nicht einmal abgekürzt wiedergeben: "Ich werde mich von Ihnen nicht einschüchtern lassen! Auch wenn ich zehn Stunden am Tag mit dem Rad unterwegs bin: Meine Nudel gibt nicht klein bei!" Wir können darauf nur sagen: Solange jener Schreiber das Radl zehn Stunden lang schiebt - kein Problem. Ein anderer schrieb, er wolle sich nicht "von irgendwelchen Experten als Eunuch hinstellen" lassen - aber davon nix mehr.

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Vollkommen anders hingegen

das E-Mail einer Frau, die sich voll der Dankbarkeit äußerte - dieser Beitrag gebe ihr neue Hoffnung und könne durchaus "unser Leben verändern". Denn bisher habe immer gegolten: "Wenn mein Mann die Radlerhose anzieht, herrscht nachher im Bett tote Hose." Und die einzige "Leidenschaft" der er noch nachgehe sei jene für das Radfahren - "aber wenn er fährt, dann geht nichts mehr".

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Die Kommentare in der Redaktion waren höhnisch und böse:

"Vielleicht sollte diese Frau einmal ergründen, wohin ihr Mann eigentlich immer mit dem Radl fährt." Aber so etwas wollen wir dem sportlichen Gatten wirklich nicht unterstellen.

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Tatsächlich

kann es wirklich am Fahrrad liegen - und weniger am Radeln an sich. Wie bereits das letzte Mal erwähnt, wurde das Problem von Potenzstörungen nach stundenlangem Radfahren kürzlich von Wissenschaftern erhärtet. Die Hauptursache aber sind meist falsch eingestellte Fahrradsättel. Jene nämlich, die mit dem Spitz vorne zu sehr nach oben gerichtet sind.

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Die Wirkung ist:

Der Sattel drückt nach oben - beziehungsweise der Schritt nach unten, wie man will - und dadurch wird die Durchblutung im Gemächt gestört. Kurz: Steht der Sattel hoch, steht nachher nichts mehr. So ein Satteldrücker kann aber auch zu schweren Prostataproblemen führen. Daher gilt folgende Faustregel: Passt der Sattel, braucht man(n) das Köpferl net hängen lassen. (Roman Freihsl, 15/02/2002)

RÜCKBLICK
Der "Rad-Ständer
Einer der erschütterndsten Fälle der jüngeren Fahrrad-Geschichte

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