Werbung
Schweizer Werbeagenturen blicken auf schwieriges Jahr 2001 zurück
5,6 Prozent weniger Erträge
Das vergangene Jahr hat auch in der Schweizer Werbebranche Spuren hinterlassen. Der Konjunktureinbruch zwang die
Werbekunden zum Sparen, das Swissair-Debakel verunsicherte
zusätzlich. Die Erträge der Werber schrumpften, stellte der
Branchenverband der Schweizer Werbe- und Kommunikationsagenturen
(BSW) am Dienstag bei einer Pressekonferenz fest. Die BSW-Mitglieder haben demnach bei vergleichbarer Basis einen
Ertragsrückgang um 5,6 Prozent auf 411,2 Mill. Franken (278 Mill.
Euro/3,83 Mrd. S) verzeichnet. Nur durch die sieben Neuzugänge beim
Verband konnte der Ertrag mit plus 0,1 Prozent auf 436,2 Mill. sFr
knapp gehalten werden, hieß es. Die im BSW zusammengeschlossenen 74
Agenturen bestreiten laut BSW etwa 70 Prozent des Schweizer
Werbegeschäfts.
E-Business-Schock, Stopp der Börsengänge, 11. September, ...
Für BSW-Präsident Rene Hürlimann haben die Ereignisse des
vergangenen Jahres, die zu einer Veränderung des psychologischen
Klimas geführt: der E-Business-Schock, der Stopp der Börsengänge, der
11. September und das Swissair-Grounding. Unsicherheit und Angst
hätten auch auf der obersten Führungsebene der Unternehmen
zugenommen, sagte Hürlimann. Die Folge sei, dass weniger kommuniziert
und auf die Kostenbremse getreten werde. Die Schweizer Agenturen
seien aber noch verhältnismäßig glimpflich über den
Konjunktureinbruch hinweggekommen.
Vorsichtiger Optimismus
Obwohl alle Konjunkturauguren für die zweite Jahreshälfte 2002
einen Aufwärtstrend ausmachten, seien noch keine Anzeichen dafür
vorhanden, sagte Hürlimann weiter. Vorsichtiger Optimismus für das
laufende Jahr sei aber vorhanden. Ein wichtiges Ereignis in diesem
Jahr sei die Expo.02. Sie könne zum Motor und Impulsgeber für die
Wirtschaft werden, erklärte er.
Auf dem Kommunikationsmarkt würden zwei Entwicklungslinien
vorherrschen, sagte Hürlimann weiter: Zum einen die Spezialisierung
von kleinen Agenturen und Aufgabenbereichen, zum andern die
Integration der Kommunikation von Public Relation bis Verpackung.
Wachstumspotenzial orten die Verbandsmitglieder laut einer BSW-
Umfrage unverändert bei Banken/Finanzdienstleistungen und der
Telekommunikation. Weiter vorgerückt in der Rangliste sind aber im
Vergleich zum Vorjahr Versicherungen und Energie sowie Detailhandel
und Lebensmittel.
An Bedeutung als Wachstumsbranche verloren hat die
Informationstechnologie. Neue Einnahmen versprechen sich die Werber
hingegen im Gesundheitswesen, in der Freizeitindustrie und im
Tourismus.(APA/sda)