Der deutsche Pharmakonzern Schering peilt heuer das siebente Rekordjahr in Folge an - trotz teilweise widriger Rahmenbedingungen. Als Umsatz- und Ertragstreiber sollen zum einen das im Vorjahr auf einigen Märkten lancierte "orale Kontrazeptivum" Yasmin wirken. Diese Antibabypille soll heuer flächendeckend in ganz Europa vertrieben werden. Zum anderen setzt man große Erwartungen in neue Präparate gegen Krebs."Wir haben gute Sachen in der Pipeline und rechnen fix, dass wir heuer die Rekordzahlen aus 2001 übertreffen", sagte Schering Finanzvorstand Klaus Pohle am Rande der Bilanzpräsentation dem STANDARD. Der Konzernumsatz dürfte 2002 trotz schlechter Performance in Japan "hoch einstellig" wachsen, der Konzerngewinn erneut zweistellig zulegen. Im Vorjahr verbesserte sich der Konzerngewinn um 24 Prozent auf 418 Mio. Euro. Der Umsatz kletterte währungsbereinigt um zehn Prozent auf 4,8 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich um vier Prozent auf 668 Mio. Euro. Von den Rekordzahlen profitieren auch die Aktionäre: Je Aktie werden 0,83 Euro ausgeschüttet nach 0,67 Euro im Jahr davor. Weg aus Österreich Schering-Chef Hubertus Erlen sagte, dass man die geplante Standortkonzentration rasch abschließen wolle. Davon betroffen ist auch die Produktion in Wien-Penzing, die nach Mailand verlegt werden soll. Zurzeit werde noch mit einem Lohnfertigungsunternehmen verhandelt: "Es gibt noch eine realistische Chance, dass wir die Produktionsstätte verkaufen können", sagte Österreich-Geschäftsführer Siegfried Mayerhofer. Sollte es bis April keine Lösung geben, werde man das Werk wie geplant Ende 2003 schließen. Davon betroffen wäre jeder Dritte der 180 Mitarbeiter, für die man vorsorglich Sozialpläne erstellt hat. Standard-Printausgabe , 2./3. März 2002