Linz - Einen "Generalkollektivvertrag" forderten am Montag bei einer Pressekonferenz in Linz die Bundessprecherin der Freiheitlichen Frauen und oberösterreichische Landesrätin Ursula Haubner sowie der Landesobmann der FP-Arbeitnehmer, Max Walch. Fehlende Kollektivverträge in vielen Branchen würden immer noch eine schlechte Absicherung der Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zur Folge haben. Vor allem an Frauen gedacht Der Generalkollektivvertrag solle einen Brutto-Mindestlohn von 1.000 Euro monatlich enthalten, netto entspreche das ohnehin nur rund 780 Euro, so Haubner: "Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienen aber trotz Full-Time-Job nicht einmal das". Von einem Mindestlohn in der Höhe von 1.000 Euro würden rund 500.000 Beschäftigte in Österreich profitieren, vor allem Frauen. Haubner und Walch: "Es wäre eigentlich Aufgabe der Sozialpartner, diese Fragen zu regeln. Leider war insbesondere der ÖGB in der Vergangenheit säumig und hat sich zu wenig für die Arbeitnehmer in den betreffenden Branchen eingesetzt". Der Generalkollektivvertrag solle weiters klare Regelungen für den Anspruch des vollen Urlaubs- und Weihnachtsgeldes und für bezahlte freie Tage enthalten, ebenso Kündigungsfristen laut Angestelltengesetz, wurde bei der Pressekonferenz betont. SP-Prammer skeptisch: "Wirtschaft hat sich immer wieder quergelegt" Skeptisch äußerte sich SPÖ-Frauenchefin Barbara Prammer zur Forderung von FP-Landesrätin Haubner: "Die Botschaft hör ich wohl, allein mit fehlt der Glaube." In der Frage der Verbesserungen für die Arbeitnehmerinnen sei nicht, wie Haubner meinte, der ÖGB säumig, "vielmehr war es die Wirtschaft, die sich immer wieder quergelegt hat", so Prammer, die in Richtung Haubner weiters feststellte: "Aber wir werden ja sehen, wie sie die ÖVP in der Bundesregierung überzeugen will, dieser Forderung zuzustimmen und ob es diesen Kollektivvertrag bis zum nächsten Frauentag am 8. März 2003 tatsächlich geben wird". (APA)