Wien - Die ÖVP-Frauen wollen "Frauen Mut machen" und setzen vor allem auf die richtige Berufsentscheidung. Frauen stellen mehr als die Hälfte der Bevölkerung, erledigen weltweit zwei Drittel der Arbeit, aber verdienen nur ein Drittel des Lohnes und besitzen nur ein Drittel des Grund und Bodens. Eine unfaire Bilanz, stellte die ÖVP-Generalsekretärin, Maria Rauch-Kallat am Montag in einer Pressekonferenz fest. Die ÖVP-Frauen setzen auf die richtige Berufsentscheidung und wollen dabei Unterstützung geben. GUnterschied in Einkommenshöhe wegen falscher Berufswahl Immer mehr Frauen seien gut ausgebildet und berufstätig. Trotzdem hinkten sie der Männerwelt noch in einigen Bereichen nach. "Bei den Studierenden sind Frauen bereits in der Mehrzahl, aber je höher, desto dünner wird die Luft", so Rauch-Kallat. Eine der gravierendsten Benachteiligungen sei der Einkommensunterschied, allerdings sei ein Großteil dieser Unterschiede auf die falsche Ausbildungs- bzw. Berufswahl zurückzuführen. Hier wollen die ÖVP-Frauen ansetzen. Bei der Berufsinformationsmesse vom 7. bis 10. März in der Wiener Stadthalle will man informieren. "Ich will nicht alle Frauen zu Autolackierern machen, so Rauch-Kallat, aber die drei Klassiker, Friseurin, Verkäuferin und Sekretärin, müssten es wohl auch nicht sein. "Wenn Männer in einen Beruf einsteigen, wird er besser bezahlt." Neuer Verein "Frauen für Frauen "Ein berufstätiger Mann hat eine Frau im Rücken, eine berufstätige Frau hat die Familie im Nacken", so die ÖVP-Frauen. Im Gegensatz zu Männern verkauften sich die Frauen nach wie vor unter Wert, was auch daran liege, dass Frauen im Gegensatz zu Männern nicht über deren Seilschaften verfügten. Die ÖVP-Frauen haben daher einen neuen Verein "Frauen für Frauen" mit dem Ziel gegründet, nationale und internationale Projekte zur Förderung von Frauen zu unterstützen und internationale Frauennetzwerke auf- und auszubauen. Flexible Arbeitszeitmodelle für "working mothers" Ein wesentlicher Bestandteil zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien flexible Arbeitszeiten. Kreative Vorschläge zur Arbeitszeitflexibilisierung sollen bei einer Enquete "Working Mother" erarbeiten werden, sagte die AK-Kammerrätin Christine Marek. Derzeit stoße man aber bei der ArbeitnehmerInnenseite der Sozialpartner auf totale Ablehnung. Das Kindergeld bezeichneten die ÖVP Frauen als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Durch die Erhöhung der Zuverdienstgrenze bei Kinderbetreuungsgeld entstehe aber auch ein erhöhter Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen. Die ÖVP-Frauen sprachen sich in diesem Zusammenhang für Steuerbegünstigung bei der Kinderbetreuung aus. Lebensabschnittsgerechte Teilzeit Die stellvertretende Landesleiterin der Wiener Frauenbewegung, Melitta Bohn-Rieder, forderte: "Beim Ausstieg an den Einstieg zu denken". Konkret wird den Frauen geraten, im Falle einer Karenz "den Fuß in der Tür zu lassen" anstatt "auszusteigen". Sich um "lebensabschnittsgerechte Teilzeit" zu kümmern, Bildungsangebote wahrzunehmen und seine eigene Zukunft in die Hand zu nehmen. Bohn-Rieder plädierte für eine realistische Lebensplanung, für Männer bereits eine Realität, bei Frauen sei diese Einstellung aber noch zu wenig ausgeprägt. (APA)