Natur
Österreichs Quelljungfer ist die größte Libelle Europas
Salzburg - Alljährlich wählen der Naturschutzbund,
verschiedene insektenkundliche Gesellschaften und das Institut für
Naturschutz das Insekt des Jahres; heuer wurde die Libellengattung
Quelljungfern gewählt. Die Quelljungfern sind wichtige Indikatoren
für saubere Quellen und kleinere Waldbäche. Wenn man an Libellen denkt, so bringt man die Tiere mit ihrem
letzten und kürzesten Lebensstadium in Verbindung: Doch dem
prachtvollen Äußeren der erwachsenen Libellen geht ein jahrelanger
Entwicklungsprozess als Larve voraus. Im Fall der Quelljungfern
dauert dieser Lebensabschnitt fünf Jahre.
Nach der Eiablage des Muttertieres durchlebt das Jungtier eine
Vielzahl von Larvenstadien, die immer mit einer Häutung und einem
damit einhergehenden Wachstumsschub abschließen. Während dieser Zeit
fristet es sein Dasein teils eingegraben, versteckt und auf der Suche
nach Fressbarem. Dabei schnappt der kleine Räuber nach allem, was ihm
vor seine speziell ausgebildeten Mundwerkzeuge, die Fangmaske, kommt,
von kleinen Bachflohkrebsen bis zu Feuersalamanderlarven. Dabei muss
die Quelljungfernlarve immer auf der Hut sein, denn auch sie hat ihre
Fressfeinde.
Kurz vor dem Schlupf - Ende Mai bis Anfang Juni - verlassen die
Tiere den nassen Lebensraum. Anders als bei Schmetterlingen oder
Käfern verwandelt sich die Libellenlarve direkt in die flugfähige
Libelle und bereitet sich im Uferbereich auf ein großes Abenteuer
vor: Sie wollen als erwachsene Libellen den Luftraum erobern.
Die Quelljungfer hat im Ökosystem Bach eine ganz besondere
Stellung im gesamten Wirkungsgefüge der Natur. Sauberstes Wasser ist
ihr Lebensraum, für dessen Erhaltung das neueste Projekt des
Naturschutzbundes - Wasserleben - ins Leben gerufen wurde. (red)