Der Wahlforscher Peter A. Ulram: "Das Wahlverhalten der Jungwähler - über die Erstwähler lässt sich aufgrund ihrer geringen Zahl nichts Näheres sagen - ist deutlich verschieden von dem der restlichen Bevölkerung: Das hat sich schon bei der Nationalratswahl 1995 gezeigt, als die SPÖ und die ÖVP dazugewonnen haben - nicht aber bei den Wählern unter 30. Schon damals hatten die Großparteien bei den Jungwählern keine Mehrheit mehr."
Für die Nationalratswahl 1999 hat Ulram festgestellt, dass die FPÖ bei Jungwählern die bei weitem stärkste Partei war: 35 Prozent haben sie gewählt, 25 Prozent die SPÖ, 17 Prozent die ÖVP, 13 Prozent die Grünen und vier Prozent das LiF. Seit der Regierungsbeteiligung der FPÖ hat es zwei Abwanderungsbewegungen gegeben: In der ersten sind bürgerliche Wähler zur ÖVP zurückgewandert (darunter aber wenige Jungwähler). Die zweite, die durch die Sozialdiskussionen ausgelöst wurde, hätte sehr wohl auch junge Ex-FP-Wähler erfasst.
Wie Jungwähler jetzt wählen würden, ist nicht klar zu sagen - in den von market in den letzten fünf Wochen erhobenen Rohdaten ist jedenfalls bei Befragten unter 30 kein höheres Bekenntnis zur FPÖ zu messen als im Rest der Bevölkerung. Signifikant höher ist nur die Tendenz zu den Grünen: Jeder fünfte Befragte unter 30 bekennt sich als Grün-Wähler.