An die 900.000 Menschen (etwa 11 Prozent der Gesamtbevölkerung) gelten in Österreich als armutsgefährdet - das Pro-Kopf-Einkommen liegt unterhalb der Schwelle von 726,73 Euro/10.000 Schilling. Rund 340.000 Menschen sind von akuter Armut betroffen, etwa ein Drittel davon (100.000) sind Kinder. Frauen sind durchwegs öfter von Armut bedroht als Männer. Egal ob zugewandert, erwerbslos, alleinerziehend oder schlecht bezahlte Jobs – viele haben einfach zu wenig, um zu überleben. Die Hälfte aller armen Haushalte erzielt ein geringeres Einkommen als 6.000 Schilling. Frauen sind im Vergleich zu Männern aber nicht nur überproportional von Armut betroffen, sondern sie bleiben laut Studien auch überdurchschnittlich lange arm. Längere Babypausen oder Pflege von kranken Angehörigen erschweren Frauen immer wieder den Wiedereinstieg ins geregelte Berufsleben, Scheidungen bringen Frauen oft Verlust von Wohnung und sozialer Absicherung. Generell verantwortlich für Armut sind Arbeitslosigkeit, schlechte Ausbildung und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsformen, in die vor allem Frauen gezwungen werden. (z.B: Teilzeit- und Leiharbeit, befristete, geringfügige und scheinselbständige Beschäftigung.) Doch auch Arbeit schützt vor Armut nicht. In den Sozialberatungsstellen ist der Anstieg von Hilfesuchenden bemerkbar, deren (Erwerbs-)Einkommen kein Auskommen sichert. Auch die Volkshilfe Österreich versucht Hilfesuchende in den unterschiedlichsten Bereichen zu beraten, informieren und begleiten. Ein großer Teil der Arbeit wird dabei von Frauen geleistet: nicht nur in der "typisch weiblichen" Alten- und Krankenpflege, sondern auch in der Flüchtlings- und MigrantInnenberatung sowie der Unterstützung und Begleitung von Arbeitslosen. Wie ihr (Frauen)Alltag aussieht und inwieweit der 8. März dorthin eingreift, lesen Sie in vier Alltagsschilderungen von Volkshilfe-Mitarbeiterinnen und einer Wohndrehscheibe-Klientin: Ein "Pflegealltag" von Regina T., Pendlerin, 42 Jahre alt, 3 Kinder Ein Arbeitsalltag von Safije Eder-Jenuzi, 35 Jahre alt, 2 Kinder, die als Mitarbeiterin der Volkshilfe Österreich weibliche Schubhäftlinge betreut. Ein Interview mit Claudia Hagenauer, Mitarbeiterin der Wohndrehscheibe der Volkshilfe Österreich und Jimenez de Glaser Marina, Klientin der Wohndrehscheibe. (red)