Viel Wasser ist seit dem Tod Astor Piazzollas aus dem Río de la Plata ins offene Meer hinausgeströmt, bedrohlich hoch ist phasenweise die Welle des Tango-nuevo-Revivals angeschwollen. Bandoneonist Dino Saluzzi setzt dem in seinen Resultaten oft fragwürdigen Hommagen- und Tributes-Reigen seine eigene, authentische Geschichte entgegen. In einer volksmusikalisch engagierten Familie im argentinischen Campo Santo aufgewachsen, sog er im Laufe seines 67-jährigen Lebens eine immense Vielfalt an Musiken in sich auf. Nach der Partizipation u. a. an Gato Barbieris "Latin America" 1973 startete er in den 80ern eine Solokarriere, deren letztes Produkt die elegische Kammermusik von Kultrum (ECM/Lotus) war. Saluzzi erweist sich stets als schwermütiger, berührend tiefer Ton-Poet. Da bleibt kein Auge trocken. Am wenigsten das des bandoneonesken Schmerzensmannes selbst. 26. 3.; Porgy & Bess, 1.,
Riemerg. 11; Karten: (01) 512 88 11.
21.00 (felber/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.03. 2002) Reisende Vielfalt In dieser Saison ist er für "Rising Stars" weltweit unterwegs - und also auch in Wien. Heimspiel für den Pianisten Gottlieb Wallisch, Jahrgang 1978, der schon mit den Philharmonikern zusammengearbeitet hat und kommenden Sommer bei den Salzburger Festspielen debütieren wird. Er liebt Repertoirebreite und spielt in diesem Sinne Mozart, Brahms, Schumann und Weberns Variationen für Klavier, op. 27. Musikverein, Brahms-Saal, 1., Karlsplatz 6,
(01) 505 81 90.
19.30 (tos/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.03. 2002)