Wien - Die Wiener Gesundheitspolitik kann aufatmen. Sozialminister Herbert Haupt (F) hat nun doch den Vertragsabschluss zwischen Wiener Gebietskrankenkasse und Ärztekammer genehmigt. Bei einem "amikalen Gespräch" mit den Beteiligten seien alle offenen Fragen geklärt worden, einer Einigung stehe nichts mehr im Wege, erklärte der Sprecher Haupts Donnerstag Mittag gegenüber der APA. Bei einer Sitzung der Geschäftsführung am vergangenen Dienstag hatte das Sozialministerium noch als Aufsichtsbehörde Einspruch eingelegt. Haupt kritisierte vor allem, dass ein "Zahlensalat" herrsche. Von der Führung der WGKK erwartete er gesichertes Datenmaterial. Hätte man sich heute nicht geeinigt, wäre ein vertragloser Zustand die Folge gewesen. Die Verständigung zwischen Ärztekammer und Gebietskrankenkasse sieht vor, dass die Allgemeinmediziner heuer eine Tariferhöhung von 2,5 Prozent und im Jahr 2003 von 1,3 Prozent erhalten. Für die Fachärzte gibt es eine Einmalzahlung am 31. März 2003 in der Höhe von insgesamt 1,3 Mill. Euro (17,9 Mill. S). Wiener Gebietskrankenkasse erfreut In der Wiener Gebietskrankenkasse zeigte man sich über die Entscheidung des Sozialministeriums erfreut, der Vertragseinigung mit der Ärztekammer zuzustimmen. Bei der heutigen Unterredung zwischen WGKK-Obmann Franz Bittner und Sozialminister Herbert Haupt (F) seien alle offenen Fragen geklärt worden. Einen "Zahlensalat", den Haupt am Mittwoch kritisiert hatte, habe es aber ohnehin nie gegeben, erklärte ein Sprecher der Gebietskrankenkasse. Auch Wiener Ärztekammer zufrieden Mit "Erleichterung" hat der Wiener Ärztekammerpräsident Walter Dorner darauf reagiert, dass Sozialminister Herbert Haupt (F) dem Vertrag zwischen der Wiener Ärztekammer und der Gebietskrankenkasse zugestimmt hat: "Nach den langwierigen und schwierigen, aber sehr konstruktiven Verhandlungen mit der Gebietskrankenkasse wäre es eine Farce gewesen, hätte uns das Ministerium noch einen Strich durch die Rechnung gemacht", meinte Dorner in einer Aussendung. Im Sinne der Patienten hätten sich die beiden Verhandlungspartner auf einen für beide Parteien sinnvollen Kompromiss geeinigt, so Dorner weiter. Eine Ablehnung des Ministers hätte nur Unverständnis in der Bevölkerung hervorgerufen. (APA)