Wien - Der Falter berichtet in seiner kommenden Mittwoch erscheinenden Ausgabe über einen Polizeiskandal in Wien Favoriten. Beamte hätten einen Afrikaner beschimpft, nackt ausgezogen, misshandelt, ausgelacht, stundenlang eingesperrt und dann wieder frei gelassen. Sein "Vergehen" laut Falter: Er ging mit einem Buch in der Hand auf der Strasse.Am 15. März stoppte ein Streifenwagen den 25jährigen Kongolesen Kambowa Mutombo. Der Mann, der zur Zeit ein Praktikum für "Radio Afrika International" absolviert, ging auf der Laxenburgerstrasse spazieren und trug ein Buch bei sich. Die Beamten, so erinnert sich Mutombo gegenüber dem "Falter", wollten die Papiere sehen. Mutombo zeigte seine "Lagerkarte", die ihn als Flüchtling auswies. Die Polizisten wollten nun auch seinen Pass haben. Doch der Flüchtling hat keinen. "I am not stupid, I am not a Nigger!" Danach sei die Situation eskaliert: "Don´t be a stupid Nigger!", soll einer der Beamten Mutombo angebrüllt haben. "I am not stupid, I am not a Nigger!", antwortete Mutombo. Plötzlich, so Mutombo gegenüber dem "Falter", "legten sie mich auf den Boden, traten mit den Füssen in meinen Rücken und legten mir Handschellen an". Danach seien mehrere Streifenwagen erschienen, die den Mann mit den Worten "you have a big Problem" aufs Wachzimmer nach Favoriten brachten. Die Hände seien dabei noch immer am Rücken gefesselt geblieben. "Ein Beamter hat mir dann die Hose ausgezogen. Ich saß völlig nackt vor allen Beamten. Sie haben mich wie ein Tier behandelt und ausgelacht", erinnert sich Mutombo. Ein Beamter habe sich Gummihandschuhe übergestülpt und gemeint: "Open your legs!". Auf die Analkontrolle nach Drogen sei dann aber doch verzichtet worden. Mutombo sei dann wieder in die Zelle gebracht worden, um auf einen Dolmetscher zu warten. Erst nach drei Stunden habe man ihn mit den Worten "You can go home" mit der Begründung es sei "eine Verwechslung" vorgelegen, entlassen. Polizei untersucht Die Polizei lässt den Fall bereits durch eine interne Sondertruppe untersuchen. "Wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind, geht der Akt an die Staatsanwaltschaft", meint Josef Hladik, Sprecher der Wiener Polizei im "Falter". (red)