Klagenfurt/Wien - "Da liegt wohl ein bisschen die Eifersucht zugrunde, dass die Frau Außenministerin nicht damit fertig wird, nicht zuerst gefragt worden zu sein." So kommentiert Kärntens Landeshauptmann die Reaktion von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner auf seinen "Vermittlungsversuch" zwischen Kuwait und dem Irak. Er habe am Dienstag Bundeskanzler Wolfgang Schüssel informiert, sagte Haider.

Dieser habe sein Vorhaben sehr positiv aufgenommen, nach einer Anfrage bei der UNO in New York aber gemeint, dass man in dieser Frage sehr vorsichtig vorgehen müsse. Es sei auch absolut falsch, dass die Kuwaitis nicht an einer solchen Friedensmission interessiert seien, so Haider: "Die Frau Außenminister weiß es noch nicht und wird deshalb auch wieder böse sein auf mich, dass ich heute vormittag mit hochrangigen Mitgliedern der kuwaitischen Regierung, darunter dem Finanzminister, telefoniert habe, der dort die Nummer eins ist. Der hat mir mitgeteilt, dass Kuwait in hohem Maße ein Interesse an Friedensverhandlungen hat."

Dass Kuwait das Gegenteil betont hat, sieht Haider als Folge innerer Auseinandersetzungen in dieser Frage. Es gebe in Kuwait eine dezidiert "amerikafreundliche Fraktion" und eine, deren Ziel es sei, "Frieden zu schaffen".

Auf der kleineren politischen Bühne will die SPÖ in der heutigen Sondersitzung des Landtages einen "wasserdichten" Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu Haiders Reisen einbringen. Die ÖVP hat Zustimmung signalisiert. FP-Landtagspräsident Jörg Freunschlag sagte, er werde den Antrag nicht abweisen, "wenn er formal korrekt ist". Haider wiederholte, er habe "private Reisen" getätigt. Wenn es einen korrekten Prüfungsauftrag zu seinen Dienstreisen gebe, sei er "gerne bereit", vor dem Ausschuss zu erscheinen und "etwas über meine privaten Reisen zu erzählen". (DER STANDARD, Print- Ausgabe, 4.4.2002)