Erst vor kurzem wurde der Grazer Biophysikerin Andrea Hickel (34) als erster Österreicherin ein Unesco-L'Oréal-Stipendium überreicht. Als eine von zwei jungen Kandidatinnen in Europa wurde sie von einer internationalen Jury von Wissenschaftern ausgewählt. Das jährlich an zehn junge Forscherinnen vergebene Stipendium, dotiert mit 10.000 US-Dollar, soll die Fortsetzung ihrer Arbeit erleichtern. Hickel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Biophysik der österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz sowie Lehrbeauftragte für Biochemie und technisches Englisch an der Chemie-Ingenieurschule, wird mithilfe dieses Stipendiums ihre Forschung an einer neuen Art der Bekämpfung von Bakterien an der Universität in Oxford fortsetzen, wo ihr weltweit einzigartige Geräte zur Verfügung stehen.Andrea Hickel, von der ein großes Porträtfoto in der Eingangshalle des L'Oréal-Building in Clichy hängt, kann somit an der Entwicklung neuer Antibiotika zur Lösung eines brennenden Problems für die ganze Menschheit arbeiten: der rasant steigenden Zahl von Infektionskrankheiten, die gegen klassische Antibiotika resistent sind und besonders häufig in Krankenhäusern auftreten. Ob sie eventuell auch für die Kosmetik forschen würde? "Ehrlich gesagt, das kommt mir im Vergleich mit der Arbeit für die Medizin etwas oberflächlich vor", meint die Wissenschafterin, die bereits auf eine beeindruckende Liste von Studien, wissenschaftlichen Publikationen und Vorträgen verweisen kann. DerStandard/rondo/5/4/02