Monika Schöberl und Ruth Bartousek sind es und etliche andere Frauen auch: um die 50 und am Arbeitsmarkt. Den Vorteil, den diese beiden Damen gegenüber andere genießen können, sind ihre Jobs. Monika Schöberl arbeitet im BAN-Büro, einem sozialökonomischen Projekt, das jedem/r GrazerIn oder BesucherIn auf der Suche nach gebrauchten und coolen Möbeln und ebensolchen Kleidungsstücken ohne den "Ach, bin ich doch cool in meinen 70er Hadern"-Aufschlag diverser Wiener "Second-Hand-Läden" unter die Augen gekommen ist.Ruth Bartousek hingegen managt Radio Helsinki, das einzige freie Radio in Graz, und noch dazu ihre Verpflichtungen als alleinerziehende Mutter zweier Töchter. 2,7 Jahre durchschnittliche Verweildauer in einem österreichischen Arbeitsverhältnis Noch einen Grund zum Aufatmen scheinen die beiden Damen zu genießen, der bei genauerer Betrachtung eigentlich nur einen weiteren Nachteil von Flexibilisierung, Globalisierung und sonstwie gearteten "modernen" Wirtschaftserscheinungen aufdeckt. Der tendenzielle Ausschluss vom Arbeitsmarkt erfolgt schon weit vor dem 50. Lebensjahr, und die Gruppe der Betroffenen wird immer größer. Die Arbeitssuche gestaltet sich für die Frauen dieser Gruppe als weitaus schwieriger. Und wenn da noch wer von Umschulung und Qualifizierungsmaßnahmen schwafelt, der sollte besser dieStandard.at oder das Megaphon lesen, beziehungsweise Monika Schöberl lauschen: "Was soll ich mir denken, wenn ich bei DM trotz meiner Ausbildung als Drogistin nicht genommen werde, nur weil das 35. Lebensjahr per Stichtag als Ausschließungsgrund gilt." Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein, kann ich nur sagen ... (e_mu)