Kunst
Wiener OscARTs
Die vom Gremium des Kunsthandels erstmals verliehenenen Preise gingen an Thaddaeus Ropac, Christa Zetter, Walter Koschatzky und Rudolf Leopold
Wien - Das Wiener Gremium des Kunsthandels hat am Montag
Abend in der Österreichischen Galerie Belvedere die heuer erstmals
vergebenen OscARTs 2002 verliehen. Die Galeristen Christa Zetter und
Thaddaeus Ropac wurden für besondere Verdienste um den Kunsthandel,
der ehemalige Direktor der Albertina, Walter Koschatzky, für
besondere Leistungen auf dem Gebiet der Kunstpublizistik
ausgezeichnet. Rudolf Leopold, Direktor des Museums Leopold, erhielt
einen OscART für sein Lebenswerk.Ropac
Thaddaeus Ropac gründete 1983 die gleichnamige Galerie in
Salzburg, die auf zeitgenössische europäische und nordamerikanische
Malerei und Skulptur spezialisiert ist, inzwischen hat er Zweigstellen in New York und Paris. Der OscART würdigt im Speziellen
Ropacs zahlreiche internationale Projekte und die intensive Betreuung
und konstante Vertretung internationaler zeitgenössischer
KünstlerInnen.
Zetter
Christa Zetter führt seit 1973 die "Galerie bei der Albertina",
die sich besonders auf den Wiener Jugendstil bzw. die Wiener
Werkstätte und ausgewählte Bilder und Skulpturen der österreichischen
klassischen Moderne spezialisiert hat. Die Auszeichnung würdigt insbesondere die Herausgabe von Standardwerken
an Stelle von Ausstellungskatalogen.
Koschatzky
Walter Koschatzky trat 1956 in die Leitung der Neuen
Galerie-Landesmuseum Joanneum ein, war ab 1958 Direktor der Neuen
Galerie und leitete von 1962 bis 1986 in Wien die Graphische Sammlung
Albertina. Viele seiner Publikationen, darunter 30 Fachbücher, gelten
als "Standardwerke".
Leopold
Museumsdirektor Rudolf Leopold, der als bester Egon Schiele-Kenner
gilt, wurde für den Aufbau seiner Sammlung gewürdigt, die u.a. den
weltweit größten Bestand des österreichischen Frühexpressionisten
umfasst, sowie für seine Publikationen und zahlreichen Ausstellungen,
die in Europa den Boden für den Erfolg von Schiele in den USA
vorbereitet haben.
Der OscART: ein glänzender "schöner" Metallziegel
Der "OscART" wird seit heuer jährlich als Nominierungspreis
vergeben. Die Auswahl der Preisträger erfolgt
durch die Mitglieder des Gremialausschusses der Wirtschaftskammer
Wien. Mit der Gestaltung des Preises werden jeweils zeitgenössische
KünstlerInnen beauftragt. Den ersten "OscART" hat Leo Zogmayer
entworfen und ein glänzendes ziegelförmiges Metallobjekt, an dem die
Buchstabenfolge "schön" einmal seitenrichtig und auf der
gegenüberliegenden Fläche seitenverkehrt erscheint, geschaffen. (APA)